Coronavirus: Task Force Wirtschaft bedauert die gesundheitliche Entwicklung, ist aber dennoch zuversichtlich

An ihrer fünften Zusammenkunft hat sich der Zusammenschluss aus Glarner Wirtschaft, Arbeitnehmerschaft und Politik trotz unerfreulicher gesundheitlicher Entwicklung verhalten optimistisch geäussert in Bezug auf die wirtschaftliche Lage. Sorgen bereitet der Tourismus.



Mitteilung Task Force Wirtschaft (Bild: iStock)
Mitteilung Task Force Wirtschaft (Bild: iStock)

Die Task Force Wirtschaft COVID-19 hat diese Woche zum 5. Mal getagt. Die Aussprache zwischen den Vertretern der Wirtschaft, der Regierung und der Arbeitnehmerschaft hat gezeigt, dass die Lage der Glarner Wirtschaft besser ist als angesichts der gesundheitlichen Lage und der epidemiologischen Einschränkungen zu erwarten. Dem Glarner Gewerbe geht es tendenziell besser als im Frühling und es scheint auch wirtschaftlich besser dazustehen als in anderen Kantonen. Die Bauwirtschaft musste im ablaufenden Jahr zwar einen Umsatzrückgang von rund 5 Prozent verkraften. Der Start ins 2021 sieht im Moment aber gut aus, wobei eine Mittelfristprognose schwierig zu erstellen ist. Es fällt auf, dass private Investoren eher zurückhaltend sind. In diesem Zusammenhang erinnern die Wirtschaftsvertreter daran, dass eine speditive und pragmatische Bearbeitung von Baugesuchen aus ihrer Sicht erwünscht sei.

  • Für die Gewerkschaften steht derzeit der Arbeitnehmerschutz im Vordergrund. Sie verlangen, dass die AHA-Anforderungen (Abstand, Hygiene, Atemschutz) auch auf den Baustellen konsequent umgesetzt werden. Das kantonale Arbeitsinspektorat hat dafür eigens 50 temporäre Stellenprozente geschaffen.
  • Die Kantonalbank beurteilt die Situation bei den Firmenkunden als stabil und ist zuversichtlich, dass eine Kreditkrise dank der staatlichen Unterstützungsprogramme vermieden werden kann. Allerdings muss auch festgestellt werden, dass die verschärften Einschränkungen des öffentlichen Lebens und die Reiserestriktion für die Exportwirtschaft und deren Zulieferer existenzbedrohend sind. Darunter leiden die Gastronomie und die Hotellerie, der Tourismus, die Reiseanbieter sowie die Veranstalter und deren Zulieferer ganz besonders.
  • Die Gemeindevertreter sind erleichtert, dass die drei Herbstgemeindeversammlungen stattgefunden haben. Damit konnten die für die Wirtschaft wichtigen Investitionen ausgelöst werden. Es zeigt sich, dass die Versammlungsdemokratie auch in der Pandemie handlungsfähig bleiben muss.
  • Die Wirtschaftsvertreter sind mit der Arbeit der kantonalen und kommunalen Verwaltungsstellen zufrieden. Sie wünscht sich allerdings eine zentrale Anlaufstelle für hilfesuchende Firmen. Die kantonale Verwaltung bemüht sich, ihre Dienstleistungen laufend zu verbessern.

Die Task Force Wirtschaft COVID-19 wird von der Vorsteherin des Departementes Volkswirtschaft und Inneres geleitet und trifft sich regelmässig. Ihr gehören die Vorsteher der Departemente Finanzen und Gesundheit sowie Bildung und Kultur, die drei Gemeindepräsidenten, die Präsidenten der Glarner Handelskammer, des Gewerbe- und des Baumeisterverbandes sowie die Geschäftsführer der Glarner Kantonalbank und der KraussMaffei Highperformance an. Ein Gewerkschaftsvertreter sowie die Glarner Wirtschaftsförderung sind ebenfalls Teil des Gremiums.

Der Zugang zu den kantonalen Hilfsangeboten ist unter www.gl.ch/coronakredit beschrieben.