Covid-19: Contact Tracing und Flächentests werden angepasst

Der Regierungsrat und die Task Force Covid-19 sind zuversichtlich, dass die Zahl der schweren Verläufe trotz steigenden Infektionszahlen zurückgehen. Die stark veränderte Ausgangslage in der Pandemie führt zu Anpassungen beim Contact Tracing und den Flächentests.



Covid-19: Contact Tracing und Flächentests werden angepasst

Pandemische Entwicklung und aktuelle Lage im Kanton Glarus

Die Verantwortlichen der Pandemiebewältigung im Kanton Glarus beobachten die Situation aufmerksam. Der Fokus liegt auf der Kapazität der Gesundheitsversorgung und im Besonderen des Kantonsspitals. Wenn sich die Ansteckungszahlen im bisherigen Tempo entwickeln, wird es bald so sein, dass innerhalb von einer Woche von zwei Prozent der Glarner Bevölkerung ein positiver Coronatest gemeldet wird.

Die Lage am Kantonsspital ist zurzeit – wie schon seit mehreren Wochen – einigermassen ruhig und ohne grössere Einschränkungen zu bewältigen. Die Zahl der hospitalisierten Personen ist stabil.

In den Monaten November und Dezember mussten im Kanton Glarus gesamthaft rund 70 Personen aufgrund einer Covid-19-Erkrankung im Kantonsspital Glarus stationär behandelt werden. Zwei Drittel der Patientinnen und Patienten waren älter als 60-jährig bzw. im Schnitt um 70-jährig.

Das zeigt klar: Das Risiko für einen schweren Verlauf bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus steigt mit zunehmendem Alter deutlich an.

Der Regierungsrat begrüsst den Entscheid des Bundesrates vom Mittwoch sehr, dass Isolation/Quarantäne auf 5 Tage reduziert werden.

Herausforderungen Contact Tracing

Durch die sehr hohe Inzidenz ist das Contact Tracing kaum mehr in der Lage, alle Betroffenen innert nützlicher Frist persönlich zu kontaktieren. Nach einer Erstinformation durch ein SMS kann sich die telefonische Kontaktaufnahme mit positiv Getesteten verzögern. Es muss deshalb auf einen automatisierten Kontakt mit positiv getesteten Personen per Mail umgestellt werden, statt wie bisher mit Anrufen und Gesprächen. Die Umstellung des Systems erfolgt in den kommenden Tagen. Als Sofortmassnahme wird ein Speedtracing per Telefon eingeführt, damit die wichtigsten Fragen über die Verfügung für die Arbeitgeber und die wichtigsten Verhaltensregeln zugestellt werden können.

Herausforderung Flächentests

Der Kanton Glarus ist seit Monaten sehr aktiv bei den Flächentestungen. Die grosse Herausforderung ist nun jedoch, dass aufgrund der sehr hohen Inzidenz schweizweit die Labore am Anschlag sind. Die Testresultate haben kaum mehr einen Nutzen, wenn sie nicht mehr zeitnah eintreffen. Sinnvollerweise erfolgt eine Fokussierung auf die Risikogruppen mit dem Ziel, direkt vor Ort in Gesundheitseinrichtungen und Altersheimen Erkrankungen von gefährdeten Personengruppen zu verhindern. Um in diesem Bereich die Testaktivitäten zu intensivieren, könnte es notwendig sein, die Flächentests etwa an den Schulen vorübergehend auszusetzen, wie das in anderen Kantonen bereits der Fall ist. Der Kanton Glarus wird in den nächsten Tagen über das weitere Vorgehen entscheiden müssen. Eine flexible Haltung ist nach wie vor wichtig.

Boostern!

Rund 30 Prozent der Glarner Bevölkerung hat bereits eine Auffrischungsimpfung (Booster) erhalten. Kapazitäten sind nach wie vor vorhanden beim Impfzentrum. Man bekommt sehr rasch einen Termin. Das Kantonsspital bietet Firmen nach wie vor an, für grössere Impfaktionen mit dem Impfmobil vorbeizukommen. «Glarnerinnen und Glarner sind sicher durch die Advents- und Weihnachtszeit gegangen. Mit einem gemeinsamen Effort (Hygienemassnahmen, Impfung, Booster) kommen wir ohne unser Gesundheitssystem zu überlasten, sicher durch den Winter und aus der Pandemie heraus.» Landesstatthalter Benjamin Mühlemann