Damit es keine bösen Überraschungen im Strassenverkehr gibt

Auch in diesem Jahr zeigt die Kantonspolizei den Kindergärtnern das richtige Verhalten im Strassenverkehr. Dazu rüstet sie die TCS Sektion mit den gut sichtbaren Westen und Gürteln aus.



Polizist Christian Eggenberger übt mit den Kindergartenkinder von Netstal das richtige Überqueren der Hauptstrasse. (Bilder: jhuber)
Polizist Christian Eggenberger übt mit den Kindergartenkinder von Netstal das richtige Überqueren der Hauptstrasse. (Bilder: jhuber)

Der Schulanfang bedeutet Jahr für Jahr Start eines wichtigen, neuen Kapitels im Leben von Hunderten Kindern im Kanton Glarus. Ab jetzt gehen sie jeden Tag in den Kindergarten oder in die Schule. Dieser Weg bringt sie dabei in den regelmässigen Kontakt mit dem Strassenverkehr. Damit sie genau wissen, wie sie sich in Situationen wie dem Überqueren des Fussgängerstreifens richtig verhalten, besuchen auch in diesem Jahr die beiden Polizisten Christian Eggenberger und Markus Fritschi die verschiedenen Kindergarten- und Schulklassen im Glarnerland. Das zeitlose «Wartä, Luägä, Losä, Laufä» wird dabei zuerst im Klassenzimmer repetiert, bevor es in den realen Strassenverkehr rund um das Schulgebäude geht. Dabei machen die Polizisten die Kinder auf weitere gefährliche Situationen, wie Nebenstrassen mit Mauern, aufmerksam oder, dass man nicht mitten auf der Strasse, sondern immer am Rand laufen soll. Bei ihrem Besuch in Netstal zeigte sich an der Hauptstrasse, wie viele Autos und Lastwagen am Vormittag durch den Kanton unterwegs sind. Den Kindern wird hier ans Herz gelegt, dass sie sich auf zwei Sachen vor allem konzentrieren sollen. Auf der einen Seite sollen sie Augenkontakt mit den Fahrzeuglenkern suchen, damit sie wissen, dass sie gesehen wurden. Auf der anderen Seite sollen sie warten, bis die Räder vollständig stillstehen. «Die Kinder sollen nur auf das achten. Wir weisen sie deutlich darauf hin, dass sie nicht auf Winken oder Lichtzeichen reagieren sollen», betonte Eggenberger dazu. Deshalb sollen die Lenker darauf verzichten, auch damit die Kinder so nicht unter Stress gesetzt werden. Ausserdem sollen die Fahrzeuge immer nahe an den Fussgängerstreifen ranfahren und erst dann komplett stoppen. «Kinder nehmen ihre Umgebung anders wahr als wir Erwachsenen. Zudem haben sie durch die Körpergrösse einen anderen Blickwinkel.» Nach ihren kurzen Runden durch das Dorfzentrum von Netstal hatte Eggenberger nur lobende Worte für die Kindergärtner vom Grünhag und zum Abschied die gelbe Sicherheitsweste als Geschenk. Neben dem traditionellen Kindergarten-Gürtel sorgt er dafür, dass die Kinder auch bei einsetzender Dämmerung gut sichtbar sind. Auch weitere Massnahmen, unterstützt durch die TCS Sektion Glarus, sollen die Fahrzeuglenker auf die neuen Verkehrsteilnehmer aufmerksam machen.

Ein wichtiges Anliegen für die Kantonspolizei ist auch in diesem Jahr das Thema Eltern-Taxi. Sie versteht, dass die neue Situation auch für die Eltern nicht immer ganz einfach ist. Die Kinder in die Schule zu fahren und vor allem abzuholen, mache das Ganze aber um ein Vielfaches gefährlicher. «Sie machen den Verkehr vor den Schulgebäuden um ein Mehrfaches grösser und lenkt die Kinder zusätzlich stark ab, wenn sie möglich schnell zu ihrer Mutter oder Vater wollen.» Die Kantonspolizei fordert die Eltern deshalb auf, ihren Kindern die Erfahrung des Schulweges nicht wegzunehmen, denn die Polizisten Eggenberger und Fritschi konnten sich auch in diesem Jahr davon überzeugen, dass die Kinder im Glarnerland wissen, wie sie sich im Strassenverkehr verhalten sollen. Die Erwachsenen sollen es nun aber auch tun.  

*Jürg Huber ist Kommunikationsbeauftragter der TCS Sektion Glarus.