Daniel Bösch auch vom Regen nicht zu stoppen

Musste sich Daniel Bösch vor zwei Jahren nach verlorenem Schlussgang noch mit Rang 1b abfinden, so erschwang er sich in Wigoltingen seinen zweiten NOS-Sieg alleine. Bis am Mittag heizte der Berner Gast den Nordostschweizern gehörig ein.



Erstmals seit 2005 (Oberbüren) kehrten wieder zwei Glarner kranzgeschmückt vom NOS-Schwingfest heim: Peter Horner (links) und Roger Rychen. (Bild: j.heer)
Erstmals seit 2005 (Oberbüren) kehrten wieder zwei Glarner kranzgeschmückt vom NOS-Schwingfest heim: Peter Horner (links) und Roger Rychen. (Bild: j.heer)

Am Schluss standen sich wie erwartet zwei St. Galler im Schlussgang gegenüber. Ein Spaziergang war das eigene Teilverbandsfest für die Gastgeber nicht, ganz im Gegenteil. Der Berner Gast Florian Gnägi war es, der am Mittag als einziger Athlet drei Siege aufwies und die Ranglistenspitze innehatte. Daniel Bösch diktierte den ersten Gang gegen den Urner Andi Imhof und kam zu einem ungefährdeten Sieg. Doch im zweiten Gang scheiterte er am defensiven Appenzeller Raphael Zwyssig. Viele hätten im zwei Gang ein Aufeinandertreffen zwischen Bösch und Gnägi ersehnt. Mit einem Sieg über Lukas Nigg blieb Bösch gemeinsam mit Pascal Gurtner zur Halbzeit erster Verfolger von Gnägi, jedoch bereits mit 0,75 Zähler Rückstand.

Bless stoppte Gnägi

Im vierten Gang war es der Appenzeller Michael Bless, der den Festverlauf wieder offen gestaltete. Er trotzte Florian Gnägi erstmals ein Unentschieden ab. Gegen den fünften Eidgenossen in Folge, Pascal Gurtner musste Gnägi nochmals eine Punkteteilung hinnehmen, womit die Schlussgangqualifikation entschwand. Daniel Bösch übernahm am Nachmittag mit diskussionslosen Siegen über Pascal Hirt und Tobias Krähenbühl die Spitze. Da sich dahinter in Gestellten-Duellen zahlreiche Athleten gegenseitig Punkte abjagten, waren nach fünf Gängen auf einmal der Oberländer Ruedi Eugster und der Toggenburger Urs Abderhalden auf dem zweiten Zwischenrang klassiert. Das Kampfgericht gab dem Eidgenossen den Zuspruch. Dieser letzte Gang in der Nässe war jedoch von kurzer Dauer. Noch in der ersten Minute brachte Bösch Abderhalden mit Kurz zu Boden und vervollständigte mit Nachdrücken am Boden.

Ein Duo stach

Die beiden Glarner Trümpfe, Roger Rychen (Mollis) und Peter Horner (Glarus) stachen in «Mostindien». Peter Horner kam zu seinem zweiten NOS-Kranz in Serie. Rychen zu seinem ersten Teilverbandskranz. Erstmals seit neun Jahren kam der Glarner Verband wieder zu zwei Kranzerfolgen an einem Nordostschweizerischen. Damals in Oberbüren schafften sich Fridolin Beglinger (Mollis) und Franz Freuler (Glarus) in die Kranzränge.

Peter Horner schwang angriffig und besiegte am Morgen den Finalisten des Thurgauer Kantonalen Christoph Schweizer, ehe er sich Philipp Laimbacher auf einen Stick beugen musste. Siege über Beda Artzmann und Naim Fejzaj brachten ihn wieder weit nach vorne. Gegen Fredi Kohler wurde resultatlos abgebrochen, doch gegen einen weiteren Oberländer, Marco Good, kam Horner in der Schere in der letzten Minute zum Erfolg.

Premiere für Rychen


Neu Teilverbandskranzer nennen darf sich Roger Rychen. Der Molliser begann mit einem Erfolg über Tobias Krähenbühl hervorragend, ehe auch er einem Eidgenossen, Urban Götte, am Boden unterlag. Mit Florian Pfister und Martin Odermatt holte er sich zwei weitere Siege, sodass er vor dem Ausstich wie Horner 38,50 Zähler vorwies. Im fünften Gang musste er sich gegen Ruedi Eugster ein zweites Mal geschlagen geben, doch gegen Naim Fejzaj holte er sich das Eichenlaub. Dies nach hartem und offenem Kampf. Rychen überstand einige brenzlige Situationen, ehe er selbst obenauf kam. «Eigentlich bin ich nie nervös, wenn ich in den Ring steige. Doch mit der Aussicht auf diesen bedeutenden Erfolg, konnte ich eine gewisse Nervosität nicht abstreifen», bekannte der 23-Jährige nach dem Fest. Ebenfalls eine beherzte Leistung zeigte Christian Jöhl (Glarus). Mit drei Siegen, darunter gegen Urs Giger – auch gegen einen Kranzschwinger – kämpfte er im letzten Gang auch noch um den Kranz. Zuletzt musste er sich aber Roman Bösch beugen. Im Rang 12i blieb dem Maurer eine Platzierung, auf der er aufbauen kann. Viertbester Glarner wurde Reto Landolt (Näfels), der zuletzt Eidgenosse Reto Holdener den Vortritt gewähren musste.