Daniel Zbinden mit Frau und mit Klarinettist Gatzmann im Restaurant „Zigerribi“

Der Glarner Pianist Daniel Zbinden bestritt am vergangenen Samstagabend mit seiner Frau, Vilma Rindzeviciute, und mit dem Klarinettisten Ricardo Gatzmann ein Konzert im Restaurant „Zigerribi“ in Oberurnen. Das Programm bestand aus Stücken für Klavier vierhändig sowie aus solchen für Klavier und Klarinette.



Daniel Zbinden am Klavier und Ricardo Gatzmann an der Klarinette beim Konzert im Restaurant "Zigerribi" in Oberurnen. (Bild: mst.)
Daniel Zbinden am Klavier und Ricardo Gatzmann an der Klarinette beim Konzert im Restaurant "Zigerribi" in Oberurnen. (Bild: mst.)

Dieses Konzert war der Auftakt zu einer Reihe von Konzerten im Restaurant „Zigerribi“ in Oberurnen. Ricardo Gatzmann, dessen Frau das Café leitet, griff zu seiner geliebten Klarinette und Daniel Zbinden und Vilma Rindzeviciute umso mehr in die Tasten, und schon konnte ein gelungenes Konzert mit an die 60 ZuhörerInnen über die Bühne gehen. Es war in drei Blöcke aufgeteilt, zwischendurch blieb viel Zeit zum Essen und Trinken. Die Tische und Stühle waren eigens konzertmässig aufgestellt worden.

Viel Brahms

Natürlich mussten ein paar von Johannes Brahms vierhändigen „Ungarischen Tänzen“ erklingen. Es handelt sich hierbei nicht um originale Gedanken von Brahms, sondern um der ungarischen Volksmusik entlehnte Melodien, die der Pianist und die Pianistin ohne Patzer vortrugen. Auch ein „Liebeslieder“-Walzer war dabei, und vor allem der Pianistin sah man an, wie sehr sie mitging und mitlitt. Ein über dem Klavier angebrachter Spiegel machte die Mimik der Spielenden sichtbar. Durch ein in das Klavier eingelassenes Fenster konnte man die Saiten und die Hammerköpfe sehen. Einmal schien ein Gewitter über das Klavier hereinzubrechen, und sie spielten wie die Wilden, um sogleich wieder lyrisch-zart zu werden.

Des Weitern gab es von Brahms die „Souvenirs de la Russie“, drei Romanzen mit den Titeln „Der kleine Ast“, „Bei Tagesanbruch“ und „Die Nachtigall“.

Ebenfalls für Klavier zu vier Händen war das Stück „Vom Luzernersee“ von Hans Huber aus der Romantik. Huber hat während des Komponierens wohl an einen aufgewühlten.

Einsatz der Klarinette

Die Klavierduostücke, die Daniel Zbinden nach eigenen Angaben bisher am meisten gespielt hat, sind die „Fantasiestücke“ op. 73 von Robert Schumann, die mit verschiedenen Instrumenten nebst dem obligaten Klavier gespielt werden können. Wir hörten sie in einer Fassung für Klarinette. Gatzmann produzierte unter „Körpereinsatz“ zusammen mit Zbinden Kaskaden perlender Klänge, das Blasinstrument stach sonor heraus. Für die beiden Musiker war es richtige Arbeit. Für die Klarinette geschrieben sind die „Introduktion, Thema und Variationen“ von Rossini, mit schwelgerischem Klarinettenklang zur sachten Klavierbegleitung. Ricardo Gatzmann wischte sich zwischendurch die Stirn mit den bereitgestellten Haushaltstüchlein ab, so sehr kam er ins Schwitzen. Der zweite Satz war neckisch und verspielt, und Zbinden hatte sichtlich Vergnügen beim Begleiten. Für den Bläser war es hingegen ein schwieriger Part.

Als Zugabe fungierte – gespielt von Rindzeviciute und Gatzmann – die „Erinnerung an einen schönen Ort“ von Tschaikowsky, wobei hier die aus Litauen Zugereiste noch einmal ihr hohes Können beweisen durfte.