Das Erntedankfest am vergangenen Sonntag war in jeder Hinsicht ein ganz spezielles. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand der Dank aller Bäuerinnen und Bauer, Älpler, Sennen und ihren Angehörigen für einen zwar nassen, mehrheitlich unfallfreien und von der Wertschöpfung her, aber durchaus erfolgreichen Alpsommer 2021. Die Netstaler Landfrauen waren wie jedes Jahr auch heuer für eine fantastische Dekoration besorgt. Durch den feierlichen Gottesdienst führte Pfarrer Pater Ljubo Leko und die Gläubigen beteten für einen respektvollen Umgang mit Tieren, für den Schutz der Schöpfung und darum, dass Lösungen für die drohende Welternährungskrise gefunden werden. Ein musikalisches Highlight war die Aufführung der «Friedensmesse» vom walisischen Komponisten Karl Jenkins, hervorragend interpretiert vom Cäcilienchor Netstal und begleitet von einem Ad-hoc-Orchester unter der Stabführung von Dirigent Hermann Mathis. Beim Gottesdienst in der Dreikönigskirche in Netstal erinnerten die Netstaler Landfrauen an den Wert der Lebensmittel. Einem Stillleben eines alten Meisters ähnlich waren sie auf der Altartreppe vor und in einem Leiterwägelchen ausgelegt und frisch geerntet: Kürbisse und Äpfel, Kartoffeln und Nüsse, Karotten und Blumenkohl und vieles mehr – eine überbordende Fülle an Früchten und Gemüse.
Laudatio für Pfarrer Pater Ljubo Leko
In seiner Laudatio würdigte Alois Fleischli, Interimspräsident der Katholischen Kirchgemeinde, den jubilierenden Pfarrer Pater Ljubo Leko als Seelsorger, welchem es immer ein Anliegen wart, allen Hilfesuchenden ein Ansprechpartner zu sein. Während den vergangenen 30 Jahren hatte es Pater Ljubo mit 5 Kirchenpräsidenten zu tun. Er war von Amtes wegen in der Gemeinde Netstal im Schulrat im Einsatz. In dieser Zeitspanne hätten sich die Wege vieler Erstkommunikanten, Ministranten und auch Dorfbewohner mit jene des Pfarrers gekreuzt. «Zusammen konnten wir viele liturgische Hochfeste feiern, hier in Netstal, an der Näfelser Fahrt, in Einsiedeln und im 2016 sogar im Petersdom in Rom», resümierte Kirchenpräsident Fleischli. Auf die Verdienste von Pfarrer Pater Ljubo Leko und seine Beförderung als Vizedekan mit Rechten und Pflichten eines Dekans kommen wir gesondert ausführlich zurück.
Laudatio für Cäcilienchor-Präsident Hermann Mathis
Der zweite im Bunde der Jubilierenden war Herman Mathis, Musikalischer Leiter des über die Kantonsgrenzen hinaus bekannten Cäcilienchors Netstal. Die Laudatio für Dirigent Mathis hielt Beat Ochsner, Präsident des Cäcilienchors. Er würdigte Dirigent Mathis als äusserst fleissigen, kreativen und unermüdlichen Schaffer, der seine Sängerinnen und Sänger fordert. Dirigent Mathis dirigiert den Cäcilienchor nun seit 40 Jahren. Als 19-Jähriger im Jahre 1974 hatte er das Amt eines Organisten inne. 1981 wurde das Amt des Dirigenten frei. Hermann nutze diese Gelegenheit und bewarb sich als musikalischer Leiter und Dirigent. Seit dieser Zeit durfte der Cäcilienchor wahre Höhenflüge erleben. Als Highlight bleiben die Friedensmesse von Jenkins zum Jubiläum «150 Jahre Cäcilienchor Netstal» und die Messe Breve von Léo Delibes in Erinnerung. Diese Messe durfte der Chor 2016 im Rahmen der Vereidigung der Schweizer Gardisten in Rom in der St. Peters-Basilika vor vielen Gläubigen singen. Für die nächste Weihnacht probt Dirigent Mathis mit dem Cäcilienchor die grossartige «Missa Johannis de deo» von Joseph Haydn. Freuen wir uns jetzt schon auf diesen musikalischen Hochgenuss!
