Noch mit Bettwärme warm eingepackt fahre ich unvermittelt von Netstal in die Nachbargemeinde Mollis. Schon von Weitem sah ich einen bedrohlich anzusehenden, riesigen Rauchpilz über den Dächern des alten Dorfkerns von Mollis: «Hoffentlich brennt da nicht das Zwicky-Haus», war mein erster Gedanke. Schon bei der Zufahrt zur Brandstätte wurde ich von einem Feuerwehrpolizisten kurz aufgehalten. Nachdem ich mich mit meinem Presseausweis ausgewiesen habe, begab ich mich direkt zum Standort des Einsatzleiters Major Patrik Landolt. Meine erste, absolut beruhigende Feststellung war, dass nicht das Zwicky-Haus, sondern ein in gefährlicher Nähe angrenzendes Wohnhaus am Anna-Göldi-Weg brannte. Starker Rauch quoll aus dessen Dachstock. Hingegen war das Zwicky-Haus, welches das brennende Haus an Höhe weit überragte, eine Zeitlang akut gefährdet. Besagt doch eine alte, aber bewährte Feuerwehrweisheit: «Die Kleinen zünden die Grossen an, die Grossen aber nicht die Kleinen». Deshalb konzentrierten sich die Einsatzkräfte im Ersteinsatz nach der Einsatzdoktrin «Retten – Halten – Löschen» unvermittelt auf das Halten des Zwicky-Hauses, nachdem gesichert war, dass sich keine Personen mehr im brennenden Haus aufhielten.
So gesehen ist es dem grossartigen Einsatz der rund 100 anwesenden Angehörigen der Feuerwehren von Glarus Nord und Glarus zu verdanken, dass das geschichtsträchtige Gebäude mitten im alten Dorfkern von Mollis gehalten werden konnte und dass es nicht zu einem Quartierbrand mit schwerwiegende Folgen kam. Im Einsatz standen nebst den Feuerwehren von Glarus Nord und Glarus, dem Hubretter von der Feuerwehr Weesen auch Angehörige der KAPO Glarus sowie die Staatsanwaltschaft des Kantons Glarus. Die Brandursache wird derzeit durch die Untersuchungsbehörden ermittelt.