«Danke – Abtreten!»

Eine letzte Achtungstellung zur Schweizer Landeshymne und dann hiess es «Ruhn! Sie sind entlassen!» In Anwesenheit von Landammann Andrea Bettiga wurden auch dieses Jahr wieder über 100 Wehrpflichtige des Jahrgangs 1979 und Jüngere aus dem Militärdienst entlassen. Kreiskommandant Major Walter Rhyner bedankte sich bei den Wehrmännern für ihren Einsatz während den vergangenen Jahren.



«Danke – Abtreten!»

Jeder der anwesenden Wehrmänner erhielt aus den Händen von Oberstleutnant Mathias Vögeli ein Sackmesser mit der traditionellen Aufschrift «Als Anerkennung, Militärdirektion des Kantons Glarus» sowie eine spezielle «Geschenkbox» mit einer Schokolade und mit Militärbiscuits. Mit einem Händedruck bedankte sich Landammann Bettiga bei jedem Unteroffizier und Soldaten.

Auch zukünftig Verantwortung übernehmen


In seiner kurzen, aber sehr prägnanten Rede bedankte er sich im Namen der Glarner Regierung dafür, dass jeder Einzelne in den letzten Jahren Zeit und Energie, aber auch Fachwissen unserem Land zur Verfügung stellte. «Es ist zwar nicht immer ganz freiwillig gewesen, aber Sie haben etwas sehr Wichtiges für unser Land getan, Sie haben persönlich Verantwortung für die Sicherheit von unserer Bevölkerung und von unserem Land übernommen.» Dafür spreche er ihnen Dank, Respekt und Anerkennung von den Behörden und der Bevölkerung aus. Er betonte, dass das Ende der Dienstpflicht nicht bedeute, aus der Verantwortung als Staatsbürger entlassen zu sein. «Ich möchte Sie auffordern, tragen Sie Sorge zu unserem Milizsystem und übernehmen Sie weiterhin Verantwortung für unseren Staat und für unsere Gesellschaft.» Man habe die Entlassung aus der Dienstpflicht nicht auf eine reine Materialabgabe beschränkt, sondern diese vielmehr in einem besonderen Rahmen durchgeführt. Dazu gehöre auch ein Apéro mit einem feinen Nachtessen und dazu gehöre auch traditionell der Auftritt vom Glarner Militärtrompeterverein. Es wies darauf hin, dass sich nicht nur die Armee, sondern auch die Gesellschaft verändert habe. Vielmehr stehe nicht mehr das Miteinander oder der soziale Zusammenhalt in der Familie oder im Verein im Vordergrund, sondern Eigeninteresse, Selbstbestimmung und Konsumorientierung. Nicht das Geben, sondern das Nehmen werde immer wichtiger. «Wenn aber niemand mehr gibt und alle nur noch nehmen, ja dann können Sie sich bestimmt vorstellen, wie das enden wird.»

Speditive, gut organisierte Materialabgabe


Bereits kurz nach dem Mittag erschienen die ersten Soldaten mit Sack und Pack und dem Sturmgewehr, um abzugeben, was sie nicht mehr benötigen. Vereinzelte erstanden aber beispielsweise ein Paar Schuhe oder das Sturmgewehr, das sie während den vielen WK`s treu begleitete. Von niemandem bemerkt wurden an diesem Nachmittag die Mitarbeiter im Zeughaus kontrolliert und beurteilt. «Das Team unter der Leitung von Hanspeter Cadonau wurde von den Experten nicht nur mit «sehr gut», sondern mit «ganz vorzüglich» beurteilt.» Major Rhyner gab dies mit einem gewissen Stolz bekannt, zeigt es doch auf, dass dieses Team ausgezeichnet funktioniert.

Gäste an diesem Abend waren unter anderem Landammann Andrea Bettiga, der Gemeindepräsident von Glarus Süd, Thomas Hefti, der ehemalige Kreiskommandant Ernst Jakober, Major Hans Jörg Riem, Präsident der Offiziersgesellschaft, Oberst Mathias Vögeli, Stabsadjudant Ernst Streiff und Oberst René Chatonaj.
Speziell eingeladen wurden dieses Jahr die ehemaligen Sektionschefs, die stets den verlängerten Arm des Kreiskommandanten bildeten.

Krönender Abschluss der Entlassungsfeier bildete ein ausgezeichnetes Abendessen aus der Küche vom Hotel Adler in Schwanden. Anschliessend wurde da und dort noch gebührend und in gemütlicher Stimmung der Abschied aus der Arme gefeiert.