Ganz und gar auf Rega und SAC gestimmt – am Samstag trafen auf Grotzenbüel etliche Menschen ein, um die Welt der Flugretter besser kennenzulernen und einen Tag dem alltäglichen Leben zu entkommen. Bei strahlend schönem Sonnenschein wurde ein «Chämistuben»-Programm geboten, das abwechslungsreicher kaum hätte sein können. Gespannt und entspannt warteten die Gäste am Morgen auf den Rega-Heli, der mit 45 Minuten Verspätung im Ziel – weniger Meter hinter der «Chämistube» – ankam.
Ein Date mit der Rega
Bei einem Date mit der Rega kann man sich nie sicher sein, versetzt zu werden oder warten zu müssen – zumindest, wenn man sich nicht in Gefahr befindet. Doch «Chämistuben»-Wirt Claudio Keller hatte vorgesorgt – mit einem abwechslungsreichen Programm und Übungen durch die SAC-Rettungskolonne Glarus Süd. So traf neben der Holzbildhauerin Jacky Orler auch die alpine Rettung Glarnerland ein. Thomas Küng, Obmann der Rettungsstation 4.01 Linthal und Freiwillige seines Teams weckten bei dem einen oder anderen Kind einen neuen Berufswunsch – von Pilot über Notarzt hin zum Gletscherspalter. Doch nicht nur die Kinder entdeckten das Werkzeug der Lebensretter für sich, auch einige Besucher wie der Braunwalder Franz Jöhl erinnerten sich bei diesem Anblick an die Zeit im Zeichen der Flugrettung zurück.
Nichtraucher, um andere retten zu können
Ein Unfall ist nicht vorhersehbar und kann überall jeden plötzlich treffen. Wird es in unser alpinen Welt besonders brenzlig, zieht ein Föhnsturm auf oder verliert man in besonders unzugänglichen Gegenden plötzlich den Halt, wird die Rega durch den SAC und die alpine Rettung Schweiz unterstützt – so auch beim letzten Einsatz von Thomas Küng und seinem Team. Aufgrund der Schlechtwetterlage schaltete die Rega das Linthaler Team ein. Unterhalb der Fridolinshütte hatte sich ein Unfall ereignet. «Uns sieht man eigentlich nichtrauchend, denn ruft uns die Rega zu Hilfe, heisst es in der Regel: Laufen, meist bergauf in unwegsamen Gelände bei Nebel», so Thomas Küng, der an diesem Tag sichtlich Freude hat, den Interessierten den Gletscherspalter und andere Hilfsmittel zeigen zu können. Werkzeuge, die glücklicherweise nur selten zum Einsatz kommen und die auch bei der Rettung eines jungen Glarners nicht eingesetzt werden mussten.
Einfach mal danke sagen
Wie schnell man in Lebensgefahr geraten kann und auf die Flugrettung angewiesen ist, erzählen an diesem Tag Remo und Dani Russo. Ein Vater-Sohn-Gespann, das es ohne die Rega heutzutage tatsächlich nicht mehr geben würde. So stolperte Remo letzten Dezember beim Weihnachtsfest in Glarus eine Treppe hoch, fiel so unglücklich, dass er sich zwei Hirnblutungen sowie einen Schädelbruch zuzog und von der Rega in Windeseile ins Unispital Zürich geflogen wurde. An den Flug kann sich Remo nicht mehr erinnern, auch nicht an die Reanimation und ebenso wenig an den einen Monat, in dem er im künstlichen Koma lag. Ein Grund mehr für ihn, an diesem Tag seinen Lebensrettern einen persönlichen Besuch abzustatten und einfach mal danke zu sagen.
«Danke Rega: Ihr habt meinem Sohn das Leben gerettet»
Remo Russo lebt und dieses hat er nicht nur seinen Eltern zu verdanken. Am Samstag besuchte er mit seinem Vater die Menschen, die ihm zum zweiten Mal das Leben schenkten. Die Regastation Mollis wurde für einen Tag nach Braunwald verlegt und zeigte mit der SAC-Rettungskolonne Glarus Süd auf Grotzenbüel, worauf es bei den Einsätzen ankommt und welche Werkzeuge sie in unserer Gletscherwelt zu Rettung einsetzen können.
abgeholt von Reinhold Messner für sein nächstes spannendes Event.
Und hier noch Claudios neue Haustiere