Darlehen für ESAF-Trägerverein zugestimmt

Es war eine Premiere, welche sich im Dezember 2020 ereignete. Erstmals führte der Glarner Kantonale Schwingerverband seine Hauptversammlung auf brieflichem Weg durch.



Beni Rhyner (links) gegen Ruedi Tremp. (Bild: j.heer)
Beni Rhyner (links) gegen Ruedi Tremp. (Bild: j.heer)

Es war ein Jahr, in dem sich der Verband mehr mit Verboten und Schutzkonzepten zu beschäftigen hatte als mit der Auswertung von Ranglisten. Erfolge gab es ebenfalls fast keine zu feiern, der schwingerische Betrieb ruhte wegen Corona weitgehend. Die Kantonale Hauptversammlung wurde vor Weihnachten schriftlich durchgeführt, die Auswertung der Resultate erfolgte im Januar.

Im Gegensatz zu anderen Kantonen fanden im Glarnerland 2020 zumindest zwei Wettkämpfe statt. Der Hallenschwinget Niederurnen zu einer Zeit, als Corona noch nicht tobte und im September ein interner Anlass in Glarus. Gemeinsam mit einem Schnupperkurs fand auf dem Hof von Albert Horner am 12. September ein Abschlussschwinget für alle Glarner mit insgesamt 34 Teilnehmern statt. Organisator jenes Anlasses war das OK Bergschwinget Klöntal.

Schiesser’s Premiere

Aufgrund des nahezu kompletten Ausfalles der Wettkämpfe fielen die Berichte der Technischen Kommission kurz aus. Offiziell besuchten die Glarner Schwinger seit der letzten HV vier Anlässe, Den Niklausschwinget 2019 (Sieger: Marco Reichmuth), den Berchtold-Schwinget in Zürich (Sieger: Samuel Giger), den Verbandseigenen Hallenschwinget (Sieger: Roger Rychen) sowie den Schlussschwinget in Glarus (Sieger: Patrik Schiesser). Kranzfeste fanden keine statt. Mit dem Wettkampf im Hauptort bekamen die Glarner doch noch eine Wettkampfmöglichkeit, bei der am Ende ein Nichtkranzer zuoberst stand. Der Linthaler Patrik Schiesser überraschte in der Endausmarchung den Molliser Christian Pianta. Nicht am Start war der angeschlagene Roger Rychen, der jedoch als Kampfrichter amtete.

Ein Sieg dank Marti

Den Nachwuchs traf es noch härter. Trotzdem gibt es hier einen Festsieg zu notieren. Am Thurgauer Hallenwettkampf in Frauenfeld siegte der Grosstaler Nino Marti. Jener Anlass im Januar vergangenen Jahres war ihr einziger Wettkampf überhaupt. Patrik Feldmann erreichte in seiner Kategorie ebenfalls den Schlussgang. Am Herbstanlass in Glarus siegten Sales Tschudi (Jahrgänge 2009–2012) und Patrik Feldmann in der älteren Kategorie. Ferner gab es den Rücktritt von Christian Jöhl zu vermelden. Der gebürtige Benkner war ein sehr talentierter Jungschwinger, so siegte er etwa 2003 am Zürcher Kantonalen in Neerach. Sein Markenzeichen war der Schlungg. Schulterprobleme zwangen den jetzt in Mollis wohnhaften Familienvater zum Rücktritt. Total gewann Jöhl drei Kränze. Neu ins Aktivlager übergetreten ist mit Jahrgang 2005 Patrik Feldmann aus Riedern.

Neuer Banner

Die Anschaffung einer neuen Verbandsfahne und das Fehlen der Einnahmen vom Glarner-Bündner rissen ein tiefes Loch in die Kasse. Aufgrund der erfolgreichen Vorjahre ist ein solches Jahr jedoch zu überstehen. Die erste Verbandsfahne datierte aus dem Jahre 1976 und hat ihren Dienst getan. Infolge fehlender Wettkämpfe konnte der neue Banner noch nicht eingeweiht werden. Der gesamte Vorstand liess sich für eine weitere Amtsdauer wählen. Dies sind Rolf Figi (Präsident), Martin Hager (Vizepräsident und Technischer Leiter Nachwuchs), Josef Hämmerli (Kassier), Werner Rhyner (Aktuar) und Franz Freuler (Technischer Leiter Aktive). Ebenfalls die Revisoren Hansjürg Küng und Fritz Zimmermann sowie Fähnrich Jakob Schnyder walten für weitere vier Jahre ihres Amtes.

Verschiebung des Kantonalanlasses

Mit der Verschiebung sämtlicher Kranzfeste ist der Kanton Glarus neu erst 2023 an der Reihe mit der Durchführung des Teilverbandsfestes. Die Organisation der Schwingfeste 2021 ist von der aktuellen Planungs-Unsicherheit geprägt. So haben die Turnenden Vereine Mollis entschieden, das Kantonalschwingfest vom 24. Mai nach Näfels zu verlegen, wo zehn Tage zuvor bereits der Kantonale Nachwuchsschwingertag steigt. Der Hallenschwinget Niederurnen ist auf den 14. März terminiert. Der Vorstand entscheidet kurzfristig über eine Abhaltung. Das OK Bergschwinget Klöntal ist gewillt, den Anlass am 10. Juli durchzuführen. Das Glarner-Bündner 2022 wie auch der Kantonale Nachwuchsschwingertag sind auf der «Bärenhoschet» in Netstal vorgesehen.

Warten auf den 6. März

Auf Hochtouren läuft die Vorbereitungsphase der Kandidatur Eidgenössisches Schwingfest 2025 im Glarnerland. Die Entscheidung fällt in brieflicher Abstimmung am 6. März 2021. Im Zusammenhang mit der Kandidatur sagte die Versammlung Ja zu einem Darlehen an den «Trägerverein ESAF 2025 Glarnerland+». Dieses wird nach erfolgreichem Abschluss des ESAF an den Verband zurückerstattet. Mit dem Darlehen erhält der Trägerverein und das OK ein Grundkapital, um seine Arbeiten zu lancieren. Sollte die Glarner Kandidatur am 6. März gegenüber dem zweiten Bewerber St. Gallen obenausschwingen, wird mit der sofortigen Gründung eines Trägervereins begonnen. Präsident und Vizepräsident sind bestimmt, ebenfalls die vorgesehenen, involvierten Schwingklub, welche auch die Kantone Schwyz und St. Gallen miteinbeziehen. Mit dem Schwingklub March-Höfe auch ein Klub ausserhalb des Nordostschweizer Verbandsgebietes. Die Märchler haben sich die Zustimmung für diese einmalige verbandsübergreifende Konstellation in ihrem Verband (Innerschweiz) eingeholt.

Abschied eines «Grossen»

Mit Peter Jutzeler und Jakob Steinmann verlor der Verband zwei Ehrenmitglieder. Steinmann war NOS-Kranzer und als Mitglied des Schulrates gut in der Gemeinde Niederurnen verknüpft. So konnte auch dank seiner Mithilfe anfänglich im Schulhaus Bühl und später in der neuentstandenen Mehrzweckhalle Linth-Escher ein Schwingkeller eingerichtet werden. Peter Jutzeler gilt als einer der grössten Glarner Sportler aller Zeiten. Sein Palmarès zieren unter anderem ein Sieg auf der Rigi, die Schlussgangteilnahme am Kilchberger-Schwinget 1962 sowie zwei Eidgenössische Kränze. Ebenso erfolgreich war der Näfelser im Ringen und Nationalturnen. Auch Mathias Rhyner (Elm), ehemaliger Kranzschwinger und Berichterstatter sowie die beiden Veteranen Viktor von Ow (Klöntal) und Werner Schrepfer (Schwändi) wurden vom Schöpfer für immer heimgeholt.