Das Beugefräulein und die Geschichte der Beugehäuser

Älter als das schweizweit – wenn nicht weltweit – erste Markenprodukt, der Glarner Schabziger, sind die Häuser der Liegenschaft «Beuge» in Näfels. Die beiden Turmbauten an diesem Standort wurden bereits 1415/16 errichtet, dies erzählte Franz Landolt, Präsident der Genossenschaft Alterswohnungen Linth bei seinen Ausführungen.



Architekt Volker Marterer bei seinen Ausführungen 2.JPG
Architekt Volker Marterer bei seinen Ausführungen 2.JPG

Seit 2013 befinden sich die Bauten im Besitz der Genossenschaft. Sie wurden mit dem Plan gekauft, abzubrechen und Alterswohnungen zu bauen. Bei genaueren Abklärungen auf Geheiss des Heimatschutzes folgte die Erkenntnis, dass nicht einmal ein teilweiser Abbruch infrage kommt. Aufgrund der Resultate der Holzaltersbestimmung und des baugeschichtlichen Gutachtens wurde die Schutzwürdigkeit der Wohnhäuser als sehr hoch beurteilt.

Architekt Volkert Marterer erklärte anhand der Bildaufnahmen vom Ist-Zustand, wie diese Häuser entstanden sind und welche baulichen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte gemacht wurden. Er wies auf den Mut zur Farbe hin, die unsere Vorfahren beim Gestalten der Häuser bewiesen und zeigte die gut erhaltenen Elemente aus der Gotik und dem Barock. Die sorgfältige Restaurierung und Neugestaltung zu Alterswohnungen ist eine finanzielle Herausforderung für die Genossenschaft Alterswohnungen Linth. Mit «Edition B» haben sie ein Konzept ausgearbeitet, Sponsorengelder zu generieren. Gleichzeitig arbeiten sie daran, die Gebäude zu national schützenswerten Objekten erklären zu lassen.

Mit Sepp Schwitter konnten die zahlreich anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer in die vergangenen Zeiten reisen und die finanziell und sozial gut gestellten Eigentümer der Liegenschaften kennenlernen. Mucksmäuschenstill wurde es im Bohlensaal, als er die Geschichte vom Beugefräulein erzählte, das zu Zeiten der Vögte Stadion gelebt hat. Seine Rundgänge spät in der Nacht werden erst aufhören, so der Erzähler, wenn der jüngste Tag angebrochen sei.

Anschliessend gab es Gelegenheit, bei einem feinen Apéro Fragen zu den Liegenschaften zu stellen und sich auszutauschen. Der Anlass wurde organisiert vom Kulturforum Brandluft in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Alterswohnungen Linth.