Das Corona-Impfzentrum in Ennenda

Seit Anfang Januar kann man sich im Impfzentrum Ennenda – eingerichtet ist es im Saal des Gesellschaftshauses – also unweit der Bahnstation, genügend reservierte Parkplätze sind verfügbar – gegen das Corona-Virus impfen lassen.



Das Corona-Impfzentrum in Ennenda

Die damit verbundenen Vorbereitungsarbeiten waren mit grossem Aufwand verbunden. Es musste Personal rekrutiert werden. Man wusste nicht, ob genügend Impfdosen zur Verfügung standen. Für die Impfwilligen war eine telefonische Anmeldung nicht möglich. Das BAG hatte mit dem verfügbaren IT-Tool den elektronischen Weg gewählt und dies entsprechend für alle Kantone so umgesetzt. Dieses Vorgehen bescherte beispielsweise vielen Seniorinnen und Senioren spürbare Schwierigkeiten. Sie gehören zur oft genannten «Risikogruppe» und sollten – neben dem Pflegepersonal, Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen und weiteren Kreisen – als erste geimpft werden.

Die Pro Senectute Glarus mit Geschäftsstellenleiter Peter Zimmermann und den Sekretariatsverantwortlichen Valerie Brand (Leitung), Fabienne Zogg und Barbara Vögeli reagierte rasch und riesig verständnisvoll, im Wissen, dass nicht alle älteren Mitmenschen über einen Internetzugang verfügen. Damit sichergestellt wurde, dass alle die gleichen Chancen für eine Impfung bekommen, wurde zusammen mit freiwilligen Helferinnen und Helfern in kürzester Zeit eine Unterstützung für Anmeldungen realisiert.  Impfwillige ohne Internetzugang oder nicht so PC-Geübte melden sich seither telefonisch bei der Pro Senectute. Dort werden Adresse und Telefonnummer der Anrufenden aufgenommen und an das Team der freiwillig Helfenden weitergeleitet. Diese Leute nehmen mit den entsprechenden Personen Kontakt auf und erfassen die Anmeldung am Computer. Je nach Situation werden dann die Impftermine per SMS, A-Post oder Mail übermittelt.
Anfänglich waren derartige Anmeldungen auch zu gewissen Zeiten in den Kursräumen möglich. Dieses Angebot musste aus Sicherheitsgründen gestoppt werden.
Freimütig bekennt Peter Zimmermann, dass der erste Ansturm einem Tsunami gleichzusetzen war. Fast 400 Personen hätten sich gemeldet. Anfänglich seien ganze Arbeitstage eingesetzt worden, um den Ansturm bewältigen zu können, jetzt seien es immer noch zwei bis drei Stunden pro Tag. Dank Freiwilligen konnte die Arbeit aufgeteilt werden. Das Angebot wird sehr geschätzt, ist willkommen. Es wird so lange aufrechterhalten, wie es notwendig ist, sicher bis Hausärzte auch selber impfen können. 

Das Impfprozedere

Sind die administrativen Hürden bewältigt, steht dem Gang zum Impfzentrum in Ennenda nichts mehr im Wege, man darf einfach nicht fiebrig sein, an Husten oder Schnupfen leiden.
Es sei vorweggenommen: Alle werden gleichermassen entgegenkommend empfangen, beraten und begleitet. Beim Haupteingang sind die Personalien bekannt zu geben, dann wird man zur Treppe ins Obergeschoss gewiesen und ist bald im grossen mit Stellwänden klug gegliederten Saal. Dann geht alles sehr rasch. Stets impft eine medizinisch ausgebildete Fachperson. Ärzte sind anwesend, die unter anderem viele Fragen zu antworten haben. Man erhält unter anderem die Bestätigung des ersten, dann des zweiten Impfens, wird gebeten, diese Blätter dem Hausarzt zu übergeben, damit das auch korrekt im «Impfbüchlein» eingetragen werden kann, bleibt noch über die empfohlene Zeit in jenem Teil, wo Ausruhen angesagt ist, kann sich den Blutdruck messen lassen – und bald ist man wieder in den eigenen vier Wänden. Und dass es bei der Einstichstelle und drum herum schmerzen kann, dass man zuweilen kurz Fieber haben kann oder und grosse Müdigkeit verspürt, wusste man zum Voraus.

Die Organisation und Verantwortlichkeiten im Impfzentrum

Der Saal des Gesellschaftshauses in Ennenda liegt derart, dass er sich als temporäres Impfzentrum bestens eignet. Mit öV und PW ist er problemlos erreichbar. Ab Bahnhof sind es einige wenige Schritte, der Parkplatz ist für Impfwillige reserviert. Viele Vorarbeiten waren erforderlich, bis alles so eingerichtet war, dass alle Abläufe funktionierten.
Für diesen nicht eben einfachen Job meldete sich der Netstaler Frank Gross beim Departement Finanzen und Gesundheit. Er hatte seine Arbeit als Bauherrenvertreter bei der Gemeinde Glarus Nord abgeschlossen und wollte in geeigneter Form weiterhin tätig bleiben.

Nach Zuteilung der Verantwortlichkeiten wurde klar, dass Dr. Ueli Nägeli für die medizinischen Belange, Sebastian Rippstein vom Departement Finanzen und Gesundheit für EDV-Belange und Frank Gross als Leiter des Impfzentrums zum Einsatz kamen.

Enden wird diese Arbeit nicht so bald. Frank Gross erwähnt, dass sein Arbeitstag im Impfzentrum nicht selten zwölf Stunden umfasse und dass es sicher bis Juni in Betrieb bleiben wird. Eine Schicht, der zwölf Personen angehören, dauert fünf Stunden. Bis jetzt konnten total 4783 Personen geimpft werden (1. Impfung; 2485; 2. Impfung 2298, Tagesdurchschnitt: 135 Personen. Weitere Angemeldete kommen im Verlaufe der kommenden Monate (bis Juni) dazu.
Es ist damit zu rechnen, dass bei Verfügbarkeit von genügend Impfstoff auch Hausärzte und Apotheken Impfungen anbieten können.

Fürs Betreuen und Begleiten im Impfzentrum hätten sich kompetente Personen sehr rasch zur Verfügung gestellt, Frank Gross erwähnt diese Tatsache gerne. Zudem tausche man sich einmal pro Woche mit dem BAG und der LBA aus.

Gegenüber Impfwilligen habe man durchaus Verständnis, wenn es mit der Vergabe von Terminen nicht immer klappe. Es sei schwierig bis unmöglich, alle Wünsche zu berücksichtigen. So sei man auf eine zuweilen gehörige Portion an Geduld angewiesen.
Dass den im Impfzentrum sehr kompetent und hilfsbereiten Personen zuweilen per Mail und mündlich gedankt wird, zeigt auf, wie geschätzt und willkommen diese Dienstleistung ist.