Das Defizit von Glarus Nord ist wie budgetiert

Die Gemeinde Glarus Nord schliesst die Rechnung 2012 mit einem Aufwandüberschuss von 5,1 Mio. Franken ab, der damit 0,2 Mio. Franken unter dem Budget liegt. Mit einem Steuerprozent mehr und einem einmaligen Beitrag vom Kanton hofft Glarus Nord bis ins Jahr 2017 schwarze Zahlen präsentieren zu können.



Gemeinderpräsident Martin Laupper und Jakob Albrecht präsentieren die Jahresrechnung 2012. (Bilder: a.lombardi) Der Bereichsleiter Finanzen
Gemeinderpräsident Martin Laupper und Jakob Albrecht präsentieren die Jahresrechnung 2012. (Bilder: a.lombardi) Der Bereichsleiter Finanzen

Das Jahresergebnis weist einen Aufwand von 67,548 Mio. Franken und einen Ertrag von 62,304 Mio. Franken aus, wodurch sich ein Ausgabenüberschuss von 5,125 Mio. Franken ergibt. Das Budget 2012 hatte mit einem Fehlbetrag von 5,362 Mio. Franken gerechnet. Wie Gemeindepräsident Martin Laupper an der Medienorientierung vom Montag erklärte, habe man damit das Budgetziel erreicht. Hauptgrund für den Ausgabenüberschuss sind die 35,9 Mio. Franken weniger Steuereinnahmen. Budgetiert waren 38,9 Mio. Franken. Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt 7,5 Mio. Franken, und der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei minus 20 Prozent.

Kennzahlen sind gut


Jakob Albrecht, Bereichsleiter Finanzen, lieferte nun einige Details zu der Rechnung 2012. Der betriebliche Aufwand von 59,4 Mio. Franken weist gegenüber dem Budget von 59,8 Mio. Franken eine Unterschreitung von 0,4 Mio. Franken aus. Dank gezieltem Personaleinsatz und Effizienzsteigerungen beträgt der Personal aufwand 30,7 Mio. Franken und liegt somit 1,7 Mio. Franken unter dem Budget 2012. Beim betrieblichen Ertrag erinnerte Albrecht daran, dass neben den 3 Mio. Franken weniger Steuereinnahmen die Gemeinde Glarus Nord mit einem Verlust von 9,4 Mio. Franken starten musste. Diese Summe kann nicht innert kurzer Zeit weggezaubert werden. Die Bruttoinvestitionen betragen 8,3 Mio. Franken und sind deutlich höher als im Vorjahr.

Die Nettoinvestitionen liegen jedoch bei 6,2 Mio. Franken und liegen 1,7 Mio. Franken unter dem Budget. Die Abweichung ist auf zeitliche Verzögerungen bei einzelnen Projekten zurückzuführen.

Die Bilanz zeigt aber gute Kennzahlen. Die Bruttoschulden liegen bei 90,4 Prozent. «Das ist ein guter Wert», erklärte Laupper. Das Eigenkapital beläuft sich auf 90,1 Mio. Franken und beträgt 65,1 Prozent. Der Eigenkapitaldeckungsgrad sei mit über 72 Prozent sogar sehr gut, denn laut Finanzhaushaltgesetz müssten es nur 12 Prozent sein.

Im 2017 schwarze Zahlen

«Die öffentlich-rechtlichen Anstalten der Gemeinde Glarus Nord sind eine Erfolgsstory», fuhr der Gemeindepräsident fort. Damit meinte er die Technischen Betriebe Glarus Nord (TBGN) sowie die Alters- und Pflegeheim Glarus Nord (APGN). Die TBGN schliessen mit einem Jahresgewinn von 272 770 Franken ab, und dies obwohl 4,5 Mio. Franken in die Versorgungssicherheit investiert worden sind. Die APGN verzeichnen jedoch einen Bilanzverlust von rund 126 000 Franken.

Ein Ausblick in die Zukunft sehen die Verantwortlichen für Glarus Nord durchaus positiv. Schon im 2013 möchte man ein Steuerprozent mehr verlangen. Da der Kanton um dieses Prozent gesenkt hat, ergibt sich für den Bürger keine Mehrbelastung. Laut Laupper möchte man weitere Steuererhöhungen nach Möglichkeit verhindern. Mit dem Kanton ist man zudem im Gespräch und erhofft sich dort einen einmaligen Beitrag, um die Finanzsituation zu verbessern. So zeigt der Finanzplan für die Jahre 2014–2017, dass die Verschuldung Jahr für Jahr zurückgeht, und man im 2017 erstmals mit einem Ertragsüberschuss von 300 000 Franken rechnen könnte.