Die Geschichte ist altbekannt; Allgemeingut. Das schöne Schneewittchen, die böse und eifersüchtige Stiefmutter, die sieben Zwerge, der vergiftete Apfel und der schöne Prinz. Die Elemente sind auch in der Hörspielversion von Tim Krohn enthalten. Auch sonst bleibt er dem Originalmärchen sehr treu. Nur die Sprache und die Erzählweise ändert der Autor ab. Klischees oder ironische Bemerkungen bringen das Publikum zwar zum Lachen, doch es gelingt Krohn mit seiner filigranen Sprache und den feinen Bilder die Atmosphäre des Märchens nicht zu zerstören. Zwar rettet der Prinz Schneewittchen nicht mit einem Kuss sondern einer wilden Fahrt in seinem Cabriolet, doch es ist keine Parodie und auch keine Satire auf das bekannte Werk. Es ist viel mehr eine persönliche Umgestaltung und eine funktionierende Hommage.
Mit seinem Vortrag am letzten Donnerstag bewies Krohn auch, dass er nicht nur auf dem Blatt Papier mit der deutschen Sprache vortrefflich umzugehen versteht. Auch als Erzähler und Sänger wusste er in der holästei.Bar zu überzeugen. Die zahlreichen Gäste hingen dem Autor an den Lippen und liesen sich von seinem Text in das Land und zu den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen entführen.