Das «geheime» Landsgemeinde-Abkommen des Andrea Bettiga

So wie die Landsgemeinde für das Glarnerland Tradition ist, so ist auch der Regen an diesem Tag fast schon Tradition. Doch diesmal soll alles anders werden, schliesslich überträgt sogar das Schweizer Fernsehen fünf Stunden live das Geschehen. Anlass für unseren Landammann, in einem «geheimen» Abkommen mit EU-Botschafter Michael Reiterer ein «Sonnen-Pakt» zu schliessen.



Landammann Andrea Bettiga und EU-Botschafter Michael Reiterer kurz nach ihrem Sonnenabkommen. (Bild: jkrappe)
Landammann Andrea Bettiga und EU-Botschafter Michael Reiterer kurz nach ihrem Sonnenabkommen. (Bild: jkrappe)

Während man selbst ab Linthal schon den nahenden Frühling spürt, laufen in der Glarner Regierung bereits die ersten «Sonnenscheinvorbereitungen» für die kommende Landsgemeinde. So wurde anlässlich des Europa-Forums und dem 4. Inferno-Rennen in Braunwald ein teuflisch sicherer «Sonnen-Plan» ins Leben gerufen.
«Bitte klappen Sie nun Ihre Regenschirme ein» – ob 2010, 2011 oder 2012: Im Regen standen so ziemlich alle, die wahlberechtigt waren und im Ring standen. So wie die Landsgemeinde Tradition ist, ist es mittlerweile fast schon gleich mit dem Wetter am ersten Sonntag im Mai. Doch es war nicht immer so und auch in der nahen Zukunft könnte es sich nun ändern. So eröffnet Marianne Dürst (zu dem Zeitpunkt Frau Landammann) im Jahre 2009 die Landsgemeinde mit folgenden Worten:
«Das Wetter kann man voraussagen, aber man kann es nicht machen. Was unsere Zukunft anbelangt, so ist es genau umgekehrt. Wir alle machen unsere Zukunft.»
Bei strahlend blauem Himmel stimmen die Glarner im Jahre 2009 noch ab – kein Wunder: Unter das Publikum hat sich auch der von der Glarner Regierung geladene EU-Botschafter Michael Reiterer gemischt. «Wollt ihr Sonne zur Landsgemeinde, solltet ihr mich wieder einladen», verrät Michael Reiterer am 4. Inferno-Wochenende unserem Landammann Andrea Bettiga. Und schon kommt es zum jetzt nicht mehr geheimen Sonnenpakt. Mit einem breiten Grinsen willigt Andrea Bettiga ein, zwar müsse er es noch mit seinen Regierungskollegen (und -kolleginnen) besprechen, aber einer offiziellen Einladung des Sonnengaranten sollte nichts im Wege stehen.

Das Wetter lässt sich voraussagen, machen könne man es aber nicht. Anders gestalte es sich mit der Zukunft, wie Marianne Dürst 2009 in ihrer Eröffnungsrede sagt. Zwar kann man die Zukunft nicht voraussagen, aber man kann sie machen. Und wenn man nun EU-Botschafter Michael Reiterer Glauben schenkt, könnte es mit einer offiziellen Regierungseinladung also tatsächlich an der kommenden Landsgemeinde mal wieder Sonne geben.