Das Glarnerland ist bereit für die fünfte Jahreszeit

Traditionsgemäss läuten die Glarner Guggen die neue Fasnacht am 11.11. im Gesellschafthaus in Ennenda ein. Dabei präsentieren auch die einzelnen Fasnachtsgesellschaften die Motos für die Saison 2009. Egal ob politisch, animalisch unheimlich oder gar kriminell eine rauschende Fasnacht steht bevor.



Die Glarner Guggen zeigten am 11.11. was sie können. (Bild: jhuber)
Die Glarner Guggen zeigten am 11.11. was sie können. (Bild: jhuber)

Der Winter hat noch nicht Einzug gehalten und schon bereiten sich die Glarner auf die nächste Jahreszeit vor. Nicht auf den Frühling, auf die fünfte Jahreszeit: die Fasnacht. Immer am 11.11. sieht man schon im November Masker und Guggen richtig Gesellschaftshaus Ennenda marschieren. An diesem Datum gibt es nämlich bereits eine kleine Kostprobe auf die kommende Fasnachtssaison. Und auch die Fasnachtsgesellschaften präsentieren die Motos für das kommende Jahr


Lokales und Nationales


Bunt zeigt sich auch im Jahr 2009 die Fasnacht im Glarnerland. Und die Gesellschaften liessen sich originelle Themen einfallen. Klar Bezug auf das aktuelle Geschehen in der Schweizer Wirtschaft nimmt Niederurnen mit dem Motto „Boni$$imo“. Und wer seine Boni bis im Februar noch nicht zurückgegeben hat, kann dies selbstverständlich in Niederurnen für einige fröhliche Stunden nachholen. Auf die rege Bautätigkeit in der Gemeinde bezieht sich der Narrenverein Nachtgitzi Netstal bei ihrem Motto „Bob de Boumaa isch z’Netschgtel!“. Ebenfalls die komunalen, aber auch nationalen Querelen haben zum Moto „Ch-asperlitheater“ in Mollis inspiriert.

Von Kriminellen, Affen und Bauern

Ein grosses Betätigungsfeld für kreative Masker bietet im nächsten Jahr die Freunde Glarner Fasnacht mit dem Moto „Alpägaudi“. Sie möchten damit erreichen, dass wieder vermehrt Verkleidete am bunten Treiben mittun. Wild dürfte es in Näfels werden nach dem „Puff“ im letzten Jahr grasiert nämlich „Z’Affäfiäber im Tschungeltheater“. Ein Platz für Ritter, Hexen oder Skelette bietet im nächsten Jahr Oberurnen. Fasnachtsgesellschaft Burggeister nehmen zum 10-Jahr Jubiläum gleich ihren eigenen Namen zum Motto. Die Spätzünder aus Ennenda gehen nach ihrer Zeitreise im „Schlagerfieber“ dieses Mal noch ein bisschen weiter und überspringen geografisch den grossen Teich. „Alcatraz. Ennenda hinter Gitter“ huldigt der Kriminalität und bringt so klangvolle Namen wie Al Capone oder Bonnie und Clyde wieder ins Gedächtnis.

Guggen fördern den Nachwuchs

Die Fasnachtsparty ging anschliessend mit den Konzerten der Guggen so richtig los. Gleich acht Formationen zeigten ihr Können und steigerten die Vorfreude bei den zahlreich erschienenen Gästen fast ins unermessliche. Dabei vergassen sie aber auch den Nachwuchs nicht. Gleich zu Beginn spielte die Kinderguggä „Turmfäger“ auf und erhielten einen Check von 1 000 Franken. Das Geld stammt aus einem Fond aller Glarner Guggen und soll Kinder und Jugendliche unterstützen und für Instrumente oder Kostüme gebraucht werden. So manch ein kleiner Fasnächtler spielt in einigen Jahren in einer grossen einheimischen Formation und führt so die Tradition aber auch die Freude an dieser Musik weiter. Das Geld für den Fond erwirtschaften die Guggen dabei beim Aufbau der Bühne beim Sternmarsch. Die FGF entschädigt die Arbeit jedes Jahr mit einem grosszügigen Beitrag.

Egal ob Jung oder Alt, der 11.11. zeigte jedem wie heiss es wieder im Februar werden kann, wenn wieder die fünfte Jahreszeit das Glarnerland im Griff hat.