Das grösste Netstaler «Fridlisfüür» aller Zeiten macht Hoffnung auf Frieden

Die Feier des Heiligen Fridolin jeweils am 6. März steht seit vielen Jahren bei den Netstalern ganz dick im Veranstaltungskalender. Zu Ehren unseres Landespatrons Sankt Fridolin pilgerte am vergangenen Montagabend rund hundert Leute mit Kind und Kegel hinauf auf das Naherholungsgebiet «Schlatt» oberhalb von Netstal, wo pünktlich um 18.30 Uhr das grösste «Fridlisfüür» aller Zeiten durch den Oberchlaus des Chlaus Vereins Netstal entfacht wurde.



Grosse Beteiligung der Bevölkerung am Fridlisfüür 2023 (Bilder: hasp)
Grosse Beteiligung der Bevölkerung am Fridlisfüür 2023 (Bilder: hasp)

Der Riesenstapel Holz auf der Wiese auf dem «Schlatt» liess schon von Weitem erahnen, dass das «Fridlisfüür 2023» ein speziell grosses sein würde. Bei Einsetzen der Dämmerung pilgerten schon frühzeitig Familien samt Kind und Kegel in Richtung Schlatt, wo Gross und Klein sehnlichst und gespannt auf das Entfachen des «Fridlisfüür 2023» warteten. Die vielen Leuchtreklamen vom Wiggispark und das Licht der Strassenlaternen kündigten eine klirrend kalte Nacht bei bedecktem Himmel an. Umso mehr waren die sich um den Holzstapel versammelten Kinder und Erwachsene froh, dass Oberchlaus Dani Funk vom Chlaus Verein Netstal auf die Minute genau um 18.30 Uhr den riesigen Holzstapel anzündete. Schon nach kurzer Zeit loderten riesige Flammen in den Nachthimmel über Netstal empor. Ein wunderschönes, weitherum sichtbares und funkenstiebendes «Fridlisfüür» erwärmte nicht nur die vielen anwesenden Zuschauern, sondern auch die Menschen im Tale. «Ein kleiner Funke kann grosse Feuer entfachen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer grosse Hoffnungen wecken». Diese in Form von Aphorismen auf Papier gebrachte Lebensweisheit des deutschen Theologen und Professor der Philosophie Adolf Faul gewinnt in Anbetracht der kriegerischen Ereignisse in der Ukraine und den vielen Erdbebenopfern in Syrien und in der Türkei an Bedeutung. Viele der Anwesenden am diesjährigen «Fridlisfüür» 2023» dürften in Gedanken ganz fest in der Ukraine, in Syrien und in der Türkei gewesen sein und sich innigst gewünscht haben, dass endlich wieder Frieden, gleich wo auf unserer Welt, speziell aber in der Ukraine einkehrt.    

Der alljährlich wiederkehrende Brauch des «Fridlisfüür» am 6. März – seit Jahren organisiert vom Chlaus Verein Netstal – hat uns auch in diesem Jahr wieder einmal klar und deutlich vor Augen geführt, dass wir hier in unserer schönen und friedlichen Schweiz, speziell hier in unserem wunderschönen Glarnerland, natürlich immer sehr gut beschützt vom Heiligen Fridolin, wahrlich in einem Paradies leben. Dieses Bewusstsein fehlt uns leider ab und zu. 

Dank an die Gemeinde Glarus, Sponsoren und Gönner 

Trotzdem hätte sich unser Landespatron Sankt Fridolin, würde er noch unter uns weilen, sich am Netstaler «Fridlisfüür» nicht nur erwärmt, sondern sich auch über die Teilnahme der Bevölkerung riesig gefreut. Deshalb geht ein grosses Dankeschön und Riesenkompliment an den Chlaus Verein Netstal unter der Leitung von Oberchlaus Dani Funk, der den beliebten Anlass seit Jahren organisiert und heuer sogar mit einem Höherekord aufwarten durfte. Ein grosses Dankeschön aber auch an die Gemeinde Glarus, welche den althergebrachten Brauch des «Fridlisfüürs» jedes Jahr gemeinsam mit anderen Sponsoren und Gönnern grosszügig unterstützt, ganz im Gegensatz zu einer anderen Gemeinde im Kanton. Wir Netstaler freuen uns weiterhin an eurem Engagement und euren Beiträgen für ein intaktes Dorfleben.  

Damit dieser alte Brauch aber auch weiterhin Bestand hat, braucht es grosszügige Sponsoren und Gönner aus der Industrie, Gewerbe und der öffentlichen Hand. Und genau diese haben es in diesem Jahr ermöglicht, unserem «Sankt Fridli» mit einer gediegenen, kleinen Feier ehrend zu gedenken. Der Aufwand hat sich in jedem Fall gelohnt und wir freuen uns bereits jetzt schon auf das «Fridlisfüür 2024».