Das GWA will auch das Therma-Archiv betreuen

An der Mitgliederversammlung des Gönnervereins Glarner Wirtschaftsarchiv (GWA) wurden sämtliche Traktanden diskussionslos verabschiedet. In einem Referat wurden interessante Details aus Briefen aus dem Archiv Streiff zitiert.



Das GWA will auch das Therma-Archiv betreuen

Zentrale Aufgabe des Gönnervereins sei es, die Aktivitäten des Glarner Wirtschaftsarchivs (GWA) in ideeller und materieller Hinsicht zu unterstützen, erklärte Präsident August Rohr zu Beginn seines Jahresberichtes an der Mitgliederversammlung vom vergangenen Donnerstag in Schwanden. Der Vorstand hat im abgelaufenen Jahr einen speziellen Staubsauger für die Reinigung der Musterbücher angeschafft, obwohl damit die Finanzkompetenz des Vorstandes überschritten worden sei. Rohr berichtete weiter, dass der Vorstand über die Verwendung einer sehr grosszügigen Spende aus der Verwandtschaft des Therma-Gründers Samuel Blumer beraten und entschieden habe, diese direkt zugunsten der Therma einzusetzen. Besucher des GWA sollen erkennen, dass hier auch das Archiv der ehemaligen Fabrik für elektrische Apparate betreut wird. Abschliessend erwähnte der Präsident, dass der Mitgliederbestand leicht rückläufig war und heute 279 Mitglieder umfasst.

Noch mitten im Archivieren

Nach der positiven Jahresrechnung wurde das Jahresprogramm 2015 verabschiedet. Dieses sieht wiederum einen Vereinsausflug vor, der im Herbst während zwei Tagen in den Neuenburger Jura führen soll. Die Versammlung erteilte dem Vorstand mit der Budgetgenehmigung die Kompetenz eine Lautsprecheranlage anzuschaffen.

Dr. Sibyll Kindlimann orientierte über die aktuelle Lage beim GWA. «Wir stecken noch tief im Archivieren drin», erklärte sie. Mehr als 400 Musterbücher seien gereinigt, gesichtet und werden demnächst elektronisch erfasst. Auch 500 Tücherschachteln seien schon durchforstet worden, und bald können auch hier Musterkollektionen elektronisch erfasst werden. «Ende Jahr soll das Archiv Streiff vollständig erfasst sein», sagte sie weiter. Es sei zudem ein Ziel, neben dem bereits vorhandenen Archiv der Therma auch das noch vorhandene Archivmaterial der Electrolux, die ja in Schwanden schliessen will, ins GWA aufzunehmen.

Kritik am Stopp der Regierung bei der Inventarisation

Am Schluss der Versammlung äusserte Präsident Rohr sein Unverständnis darüber, dass die Glarner Regierung beschlossen habe, die Inventarisation der Kulturdenkmäler zu stoppen. In Glarus Nord sei diese Arbeit demnächst abgeschlossen. Es sei nicht nachvollziehbar, warum diese Inventarisation nicht auch in Glarus und Glarus Süd erarbeitet werden soll. Auf Anregung aus der Versammlung wird sich der Vorstand des Gönnervereins mit einem Brief an die Regierung für die Weiterführung der Inventarisation einsetzen.

Nach dem offiziellen Teil der Versammlung referierte Dr. Helen Oplatka über Funde aus dem Archiv Streiff. Oplatka ist Vertreterin der Familie Streiff im GWA, und sie entdeckte beim Sichten der vielen Briefe manch interessante Begebenheit aus der Geschäftswelt jener Zeit.