Das Hagen Quartett in Glarus

Seit Jahren wird es als das Streichquartett par excellence gefeiert, fast jede seiner CDs wurde als interpretatorische Entdeckung gepriesen, von den Haydn-Quartetten über Mozart, Beethoven bis hin zu Bartók und Schostakowitsch. Endlich konnte die Glarner Konzert- und Theatergesellschaft das Quartett für einen Auftritt in Glarus gewinnen. Auf dem Programm stehen Werke von Schubert, Mozart und Schosta-kowitsch.



Das Hagen Quartett; seit Jahren wird es als das Streichquartett par excellence gefeiert
Das Hagen Quartett; seit Jahren wird es als das Streichquartett par excellence gefeiert

Die beispiellose, bald drei Jahrzehnte dauernde Karriere des Hagen Quartetts begann 1981, als es kurz aufeinander drei renommierte Wettbewerbe gewann. Seinen tiefgründigen Interpretationen und seinem beispiellosen, hochdifferenzierten Klang ist es zu verdanken, dass es seit bald dreissig Jahren als das Streichquartett par excellence gefeiert wird.

Die Erfolgsgeschichte reicht aber viel weiter in die Vergangenheit zurück, nämlich in die Kindheit der drei Geschwister Lukas, Veronika und Clemens Hagen: Schon während ihrer Primarschulzeit musizierten sie regelmässig miteinander. Anschliessend studierten sie am renommierten Mozarteum in Salzburg, unter anderem auch bei Nikolaus Harnoncourt, dessen Prinzip der historisch informierten Aufführungspraxis und der «Klangrede» sie zur Grundlage ihres Interpretationsstils machten.

Seit 1987 die Geschwister in unveränderter Besetzung zusammen mit Rainer Schmidt an der zweiten Violine, und zu ihren Kammermusikpartnern gehören grosse Künstler wie Maurizio Pollini und Sabine Meyer. Ihr Konzertrepertoire wartet mit ungewöhnlichen, reizvoll und intelligent kombinierten Programmen auf und umfasst die gesamte Geschichte des Streichquartetts.

Das einzigartige Quartett ist am kommenden Freitagabend in der Konzertreihe der Glarner Konzert- und Theatergesellschaft zu Gast. Im Soldenhoffsaal wird es ein Programm aufführen, deren Werke in einem gewissen Sinn Anzeichen des «Spätwerks» aufweisen: Wolfgang Amadeus Mozart arbeitet in seinem letzten Streichquartett derart ausgiebig mit kühnen kontrapunktischen Mitteln und überraschenden harmonischen Kontrasten, wie es in seinen früheren Quartetten keineswegs der Fall ist.

Dimitri Schostakowitsch schrieb sein Vierzehntes Streichquartett in seiner letzten, äusserst produktiven Schaffensphase. Seine letzten Werke sind nicht mehr gezeichnet durch das Monumentale; vielmehr komponierte er nunmehr in einem kargen, konzentrierten oder gar intimen Stil.

In Franz Schuberts Quartettsatz in c-Moll schliesslich dominiert zwar über weite Strecken ein jugendlicher Schwung das Geschehen. Dennoch lassen gewisse Merkmale bereits die Klangsprache der Spätwerke erahnen, wie etwa die flimmerhaften Begleitfiguren, die auch für das späte Streichquintett oder die Unvollendete Sinfonie so charakteristisch sind. Die Glarner Konzert- und Theatergesellschaft lädt alle Interessierten zu diesem einmaligen Konzert ein. Freitag, den 19. März 2010. 20:00 Uhr Soldenhoffsaal Glarus, Gerichtshausstrasse 25 Vorverkauf in der Buchhandlung Baeschlin, Tel. 055 640 11 25 oder über www.gktg.ch