«Das Herz wird nicht dement.»

Der erste Demenz-Abend von Alzheimer Glarus zum Thema «Demenzformen und das Leben im Alltag» war ein Erfolg. 120 Interessierte besuchten den Anlass, welcher ab jetzt jährlich für die Bevölkerung und Fachpersonen stattfinden wird.



Die Gesprächsrunde kommt zum Schluss: Bei einer Demenzerkrankung braucht es Unterstützung und dafür braucht es uns alle. (zvg)
Die Gesprächsrunde kommt zum Schluss: Bei einer Demenzerkrankung braucht es Unterstützung und dafür braucht es uns alle. (zvg)

Margreet Vuichard als Präsidentin von Alzheimer Glarus und Sabine Steinmann als Geschäftsleitung begrüssten die zahlreich Anwesenden. Der informative Vortrag durch die Leiterin der Akutgeriatrie des Kantonsspitals Graubünden, Frau Dr. Martina Heim, hatte die verschiedenen Formen und Ursachen von Demenzerkrankungen zum Thema. Dabei stellte sie die zwei grössten Gruppen vor: Die neurodegenerativen Erkrankungen, zu welchen die Alzheimer-Demenz gehört und die mit dem Verlust von Hirnzellen einhergehen. Und die gefässbedingten Erkrankungen, wo die Blutgefässe im Gehirn nicht mehr ausreichend durchblutet werden.

Orientierungs- und Gedächtnisstörungen, Schwierigkeiten bei Routinetätigkeiten und Persönlichkeitsveränderungen oder Stimmungsschwankungen können Anzeichen einer beginnenden Demenzerkrankung sein. Die Referentin wies auf die Vorteile einer frühen Abklärung in der Hausarztpraxis hin, denn die obgenannten Symptome können auch bei anderen Krankheiten auftreten. Bei 20% ist das so, und man kann sie dann erfolgreich behandeln. Auch ein gesunder Lebensstil kann das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, senken.

Es folgte die Gesprächsrunde, wo sich die Gesprächsteilnehmerinnen über ihren (Berufs-)Alltag austauschten. Neben der Referentin berichteten Karin Zweifel (Entlastungsdienst für Angehörige, Rotes Kreuz Glarus) und Claudia Della Casa (Tagesstätte für Menschen mit Demenz, Glarus Süd Care) darüber, wie sie organisiert sind und was ihnen bei ihrer Dienstleistung wichtig ist. Am meisten lernen konnte das Publikum von Frau Beatrice Aufdereggen, welche als betreuende Angehörige weitergab, wie sie den Tag zu Hause gestaltet und was ihr dabei hilft. Alle ermutigten dazu, sich frühzeitig Beratung zu holen und die schönen Seiten des Lebens nicht zu vergessen. Sei es, indem man sich als betreuende Angehörige Gutes tut oder die verbindenden Momente miteinander geniesst. Denn: Das Herz wird nicht dement.

Beim durch die Landfrauen Mollis zubereiteten Apéro konnte man sich mittels Info-Ständen von Pro Infirmis, Rotes Kreuz Glarus, Pro Senectute, Glarus Süd Care und Margrit Gnos (Gedächtnistraining) informieren. Das war eine Auswahl, denn: Freiwillige, Krankenbegleitgruppen, Spitex, KISS, KOGE, Physio-, Ergo-, Logo- und Musiktherapie, das Kantonsspital Glarus gehören ebenfalls dazu. Beim Thema Demenz braucht es uns alle.

Kostenlose Anlaufstelle für Beratung rund ums Thema Demenz: Demenzfachstelle Alzheimer Glarus. Tel: 055 618 46 73. Mail: [email protected].