Das Hochwasserschutz-Vorprojekt rechnet mit rund 20 Millionen

Bereits zum dritten Mal nach dem Juni und Oktober 2007 ist die Bevölkerung von Glarus und Ennenda - im Nachgang zu einem Treffen mit den Gemeinderäten - über das Hochwasserschutz an der Linth orientiert worden.



Der Gesamtplan der Massnahmen
Der Gesamtplan der Massnahmen

An der Versammlung im GH Ennenda vom Donnerstagabend letzter Woche informierten speziell Ingenieur Rolf Barth von der Barth AG in St. Gallen und Bruno Raymann (Raymann AG) Glarus über das Vorprojekt und die Wirkungsanalyse, nachdem sie an den vorangegangenen Veranstaltungen die Grundlagen und die Ausgangslage sowie Varianten zum Massnahmenkonzept vorgestellt hatten.

20 Millionen

Nehmen wir die Kosten vorweg. Nach heutigen Schätzungen kostet der auf ein 300-Jahr-Hochwasser ausgelegte Schutz total 20 Millionen, 12 in Ennenda und 8 in Glarus - bei plus/minus 20 Prozent. Aus heutiger Sicht würde der Kanton 25 Prozent der Kosten beisteuern, der Bund 35 oder eventuell mehr Prozent, wie Ernst Grünenfelder, Chef Tiefbau des Kantons Glarus, erläuterte.

Details

Rolf Barth schilderte den geplanten Massname (linthaufwärts) im Detail. Das Kleinkraftwerk beim Alpenbrüggli erhält ein neues, „umlegbares“ Wehr, und der Ennendaner Dorfbach soll bei Hochwasser in den zu überdeckenden Walzmühlekanal gelenkt werden und sich erst dann in die Linth ergiessen statt wie heute weiter oben, um den Rückstau mit Überschwemmungsgefahr für Ennetbühls zu vermeiden. Die Alpenbrückli-Brücke bekommt eine Hebeeinrichtug.

Zwischen den Firmen Weidmann und Eberle soll ein Damm entstehen. Die Fachleute wogen die Vorteile zwischen einem Damm und einer Aufweitung des Flusslaufes gegeneinander ab. Massnahmen sind auch bei der Eisenbahn- und Strassenbrücke in Ennenda geplant. Weiter oben sind Dämme zu bauen, im Bereich Fischligen ist eine Aufweitung geplant. Noch nicht endgültig entschieden ist offenbar der Standort der Dorfbacheinleitung im Raum Mühlefuhr, dies im Zusammenhang auch mit dem Holensteinwehr und dem neuerdings geplanten Bau eines Kleinkraftwerkes.

Auf der Glarner Seite sollen Mauern und Dämme, so auch auf der Höhe des Bahnhofes, geben, und die Holensteinbrücke benötigt Schutzmassnahmen.

Lebhafte Diskussion


In der von Gemeindepräsidentin Käthi Meier geleiteten Diskussion kam vor allem die Ausbaggerung der Linth zur Sprache, die einige Redner sehr gebieterisch verlangten, von der aber Rolf Barth nichts hielt, denn die ausgebaggerten Stellen seien nach einem Hochwasser sofort wieder aufgefüllt. Die Linth brauche nicht in erster Linie Tiefe, sondern das Wasser brauche einen breitern Durchlass, wie er z.B. für Fischligen geplant ist. Das Flussprofil sei entscheidend. Das alles schliesst Baggerarbeiten nicht aus, die aber eher einen finanziellen Aspekt haben, denn Kies kann gut verkauft werden. Bloss, so vernahmen wir, dürfe man nicht zu tief graben, sonst brächen die Mauern ein. Gegen die Ufererosion brauche es das Geschiebe.