«Das Interesse am Glarnerland und unseren Produkten ist sehr gross»

Seit dem 4. Juli gibt es in Linthal an der Braunwaldtalstation bei schönem Wetter einen neuen Stand mit der Aufschrift «Glarner Spezialitäten – Probiärä, Tedlä, Gnüssä». Ein Projekt, das sich aus der Zusammenarbeit von Glarussell und VisitGlarnerland etabliert hat. Fleissig dabei ist auch Sereina Heinze, die frische Maturandin steht mit einige Kolleginnen und Kollegen am Stand und berät die Kunden und Touristen. Hier ihre ersten Erfahrungen.



Der neue Stand mit der Aufschrift «Glarner Spezialitäten – Probiärä, Tedlä, Gnüssä». (Bilder: d.hauri)
Der neue Stand mit der Aufschrift «Glarner Spezialitäten – Probiärä, Tedlä, Gnüssä». (Bilder: d.hauri)

Es soll den Touristen das Glarnerland durch diverse Glarner Produkte etwas näherbringen und ihnen ein schönes Souvenir sein. Das Angebot ist so vielfältig wie der Kanton Glarus selbst; von Ziger über Glarnertücher bis zum Glarner Alpenbitter ist alles dabei und es sollte für alle Zielgruppen etwas Passendes dabei sein.

Viele interessante Gespräche

Bereits ab nächstem Sonntag wird es einen weiteren Stand in Elm geben. Interessanterweise sind eigentlich nur Kanti-Schüler oder ehemals Kanti-Schüler angestellt, das hat den Vorteil, dass wir uns untereinander auch gleich austauschen und voneinander profitieren können.

Die Arbeit am Stand führt zu vielen interessanten Gesprächen und Auseinandersetzungen mit der Kundschaft, wie zum Beispiel zum historischen Hintergrund vom Kanton Glarus, der vor nicht allzu langer Zeit haufenweise Textilfabriken hatte und ein richtiger Industriekanton war. Oder auch zur Geografie unseres vielfältigen Kantons – einige Touristen sind sehr daran interessiert neue Wanderrouten auszuprobieren und weitere Bergseen zu entdecken, von welchen der Kanton Glarus etliche zu bieten hat. Der Kundschaft können so exklusive Informationen von uns Einheimischen mitgegeben werden, die sie hoffentlich bald wieder zu uns ins Glarnerland zieht. Aber nicht nur Touristen werden vom neuen Stand angelockt, sondern auch Glarner selbst. Eine Kundin hat sich beim Anblick des Standes an ihre Zeiten als Marktverkäuferin erinnert und wertvolle Erfahrungen geteilt, so wie sie, sind auch andere Glarner sehr begeistert von diesem neuen Stand und der Initiative das Glarnerland dadurch zu repräsentieren. Viele meinen, es sei eine gute Sache, die sie sehr unterstützen und dass etwas in dieser Art zuvor gefehlt hätte.


Zudem erlangt man als Mithelfer bei diesem neuen Projekt auch einen Einblick in das Leben der Angestellten der Braunwaldbahn. Die Angestellten sind alle sehr offen und hilfsbereit und schauen nach dem Feierabend gerne selbst kurz am Stand vorbei, um zum Beispiel eine Wurst für das Abendessen zu ergattern oder sogar ein Mikrofaserbadetuch, ideal für in den Rucksack beim nächsten Badebesuch am Klöntalersee.

Am Stand wird einem also fast nie langweilig, es gab auch schon Diskussionen zur Aufschrift «Tedlä». Touristen aus dem Kanton Zürich wollten wissen, was diese Aufschrift bedeutete und es ergab sich ein spannendes Gespräch über die verschiedenen Schweizerdialekte. Einige andere Touristen waren an der Rezeptur des geschmacksvollen Glarner Alpenbitters und der Entstehungsgeschichte interessiert, während sich ältere Glarner vielleicht sogar noch an den alten, ursprünglichen Glarner Schnaps erinnern können. Ein anderes Mal hatten wir die Ehre, einen Kunden an seinem Geburtstag zu bedienen und seiner Gefolgschaft Glarner Sagenbier auszuschenken.

Ein vielfältiges Angebot an Glarner Spezialitäten

Sobald wir mit dem Aufstellen des Standes um etwa 14.00 Uhr beginnen, kommen die Leute interessiert herbei und möchten bereits etwas kaufen. Dasselbe Spiel ist auch nach 17.30 Uhr, wenn wir langsam mit dem Aufräumen beginnen, einige Kunden möchten unbedingt noch etwas von den Glarner Spezialitäten ergattern und zum Teil muss die bereits versorgte Ware sogar nochmals hervorgeholt werden.

Natürlich gibt es auch einige wenige Touristen, die überhaupt nicht an Souvenirs interessiert sind und am Stand mit starrem Blick vorbeigehen, damit sie nicht angesprochen werden. Oder sie fragen direkt nach dem Elmer Citro, das der Gutschein verspricht, den sie in der ersten Woche bei der Bergfahrt am Morgen erhalten haben. Das Elmer Citro soll jedoch ein kleines Geschenk aus dem Glarnerland sein, dass wir gerne zum Einkauf des Kunden mitgeben. Die meisten verstehen das und suchen sich etwas Tolles aus dem vielfältigen Angebot aus, das sie dann ihren Verwandten mitbringen können.


Das ganze Projekt ist momentan zwar noch etwas in den Startlöchern und es klappt noch nicht alles immer auf Anhieb, aber die Beteiligten gehen alle locker damit um und sind sehr lernbegierig und professionell. Mit jedem Tag werden neue Erfahrungen gesammelt, die am nächsten Tag sofort angewendet werden können. Zum Beispiel ergab sich die Frage, ob der Stand unter der Woche bereits rentiert oder ob man besser noch abwarten sollte, bis alle Schweizer Sommerferien haben. Diese Fragen werden sich im Verlauf der nächsten Tage selbst beantworten.

Am besten verkaufen sich meiner Meinung nach die feinen Glarner Pastetli aus dem Gabriel, jedoch dicht gefolgt vom Birnbrot aus Engi. Danach kommen die «Adler» Sagenbiere und dann wohl schon bald die Glarnertücher. Einige Produkte sind beliebter als andere, zum Beispiel brauchen natürlich nicht alle Kunden ein Badetuch, wo hingegen ein kaltes Feierabend-Bier viel häufiger begehrt wird.