«Das Käthchen von Heilbronn»

Ein grosses historisches Ritterschauspiel von Heinrich von Kleist. Unter der Regie von Barbara-David Brüesch beehrt uns das Ensemble des Theater Kanton Zürich am Samstag, 9. Februar 2019, um 20.00 Uhr in der Aula der Kantonsschule Glarus mit einem unvergesslichen Spektakel voller Verwirrnisse und Spannung.



(Bilder: zvg)
(Bilder: zvg)

Eines Tages im Mittelalter kommt der tapfere Ritter Friedrich Wetter vom Strahl mit einer kleinen Reparaturarbeit an seiner Rüstung zu Theobald Friedeborn, dem Waffenschmied am Marktplatz von Heilbronn. In der Schmiede begegnet der Ritter der Tochter des Waffenschmieds: Katharina, genannt Käthchen. Und von dem Augenblick an, in dem das Käthchen zum ersten Mal den Ritter erblickt, kann sie nicht mehr anders: sie muss ihm folgen – wie der Blitz schlägt der Ritter vom Strahl in ihrem Leben ein. Sie springt ihm aus dem Fenster hinterher, verletzt sich dabei lebensgefährlich, doch kaum ist sie genesen, folgt sie ihm «wie ein Hund», lagert in seinen Ställen, und als der Ritter sie mit der Peitsche davonjagt, verzieht sie sich unter einen Holunderbusch vor seinem Schloss Wetterstrahl. Dieser Zustand dauert an, bis Käthchens Vater den Grafen vor Gericht der teuflischen Künste und Verführung seiner Tochter anklagt. Was für Käthchen Gewissheit ist, ahnt der launische Graf bloss: Die Vorsehung hat Käthchen und ihn füreinander bestimmt. In einem parallelen Traum waren sie einander bereits begegnet, zusammengeführt von einem Cherub. Friedrich muss den Traum erst über Umwege entschlüsseln: Er missversteht manches Zeichen und läuft in die Arme seiner Feindin, der Kunigunde von Thurneck … Für das glückliche Ende bedarf es einer ausgerechnet von Kunigunde angezettelten Probe, in der Käthchen ihr Leben riskiert – es ist die «Feuerprobe» … Kleists «Das Käthchen von Heilbronn» von 1810 ist Zaubermärchen, Schauerroman, Ritterdrama und Legende zugleich. Es mischt alle Motive des Fantastischen und Wunderbaren aus diesen Genres: das Motiv der falschen und echten Braut, der unerkannten Kaisertochter, der Giftmischerei der Hexe, des Gottesgerichts, der Schutzengel. Kleist treibt es mit den fantastischen Zufällen, den Geschichtsdaten, den Genres ziemlich bunt und besorgt so ein glückliches Ende, das deutlich macht, welche Gewalt es braucht, Käthchens und Friedrichs Traum von der Eindeutigkeit ihrer Liebe gegen alle Widersprüche in der Wirklichkeit durchzusetzen.

Tickets gibt es bei der Buchhandlung Baeschlin oder auf kulturgesellschaft-glarus.ch.