Keine andere Bergstrecke in Europa faszinierte Zuschauer und Rennfahrer so stark wie die 21,5 km lange Schotterstrasse von Linthal über den Urnerboden hinauf zur Passhöhe. Von 1922 bis 1934 trafen sich Jahr für Jahr die besten Rennfahrer der Welt. Ihre spektakulären Leistungen und ihre unglaublichen Rekorde mögen für viele in Vergessenheit geraten sein. Und doch: Eine vergilbte Fotografie, ein altes Plakat reichen aus, und schon leben sie auf, die Erinnerungen an Vorstellungen am Klausen von Caracciola, Stuck, Nuvolari, Chiron und all die anderen unvergesslichen Namen. Auf Feuer speienden Rennwagen jagten und schleuderten sie von der Geschwindigkeit besessen, fauchend und brüllend auf der Kiesstrasse über den Urnerboden, hinein in die wilde Klus, hinauf zum Ziel, der Klausenpasshöhe. Das Klausenrennen ist längst zum Mythos geworden, die Rennfahrer zu Helden.
2006: Speed Event of the Year
Die Legende, die Faszination des Automobils, das Live-Spektakel an vier Tagen und die weltweit einzigartige Ansammlung an Original-Rennmaschinen im Renntempo unterwegs machen das Klausenrennen unvergleichlich. Rennfahrer und Rennfahrerinnen aus ganz Europa und Übersee jagen die Rekordzeiten der Pioniere von damals auf der 21,5 km langen, nach FIA Vorschriften gesicherten Rennstrecke. Der erste Rang bei den Rennwagen ging an Jost Wildbolz auf ERA mit der neuen absoluten Rekordzeit von 13:39:95. Die Patrouille Suisse buhlte mit den Rennwagen um die Gunst der 40'000 Zuschauer und war ein ganz besonderes Highlight am stahlblauen Herbsthimmel vor der Kulisse der Glarner und Urner Alpen. Das Klausenrennen 2006 wird jedem, der dabei war, in unvergesslicher Erinnerung bleiben.
2011: Historischer Rennsport vom Feinsten
Der Finanz- und Wirtschaftskrise zum Trotz hat sich das OK Klausenrennen unter der Leitung von OK-Präsident Fritz Trümpi wieder aufgestellt und plant für das Wochenende vom 22. bis 25. September 2011 die Durchführung des 5. Internationalen Klausenrennen Memorial 2011. Das Rennen soll in einem ähnlichen Rahmen wie 2006 durchgeführt werden. Derweil hat sich die Trägerschaft und das OK Klausenrennen verstärkt und auch breiter abgestützt, um die grosse Verantwortung und Belastung auf mehrere Träger zu verteilen. Auch finanziell soll das Budget von rund drei Millionen Franken für den für die Region sehr bedeutsamen Anlass nicht auf den alleinigen Schultern des OK Klausenrennen liegen, sondern in Form von Defizitgarantien und weiteren Beteiligungen gesichert werden. Im Zuge dessen wird auch der Sitz des Vereins OK Klausenrennen von Glarus an den Startort Linthal verlegt, wo in den Gebäulichkeiten der ehemaligen Spinnerei Linthal optimale Rahmenbedingungen für die Organisation und Durchführung vorliegen. pd.
