Das kleine, enorm feine Skirennen

In Riedern findet – von der sportlich interessierten Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen – jedes Jahr ein kleines, beinahe familiäres Skirennen statt. Mit rund zweieinhalb Stunden Dauer ist der Anlass problemlos duchführbar.



Impressionen vom Schülerskirennen in Riedern. (Bilder: pmeier)
Impressionen vom Schülerskirennen in Riedern. (Bilder: pmeier)

An die Bewältigung des doch fordernden Parcours machten sich kürzlich gut 90 Kindergärtler und Primarschulpflichtige ab erster bis vierter Klasse mit ganz verschiedenen Fahrstilformen, breitbeinig die einen, tief in der Hocke die andern, mit den Stöcken noch beschleunigend oder behutsam um die gesteckten Tore kurvend. Alle hatten das Ziel im Auge, bei den einen dauerte es etwas länger als bei gar Rennerprobten. Eigentlich tat das nicht so viel zur Sache. Jedes unterstützte den andern. Alles konnte an diesem «Rennmorgen» noch vor den Skiferien ohne Unfälle durchgeführt werden. Die Stimmung an diesem seit gut 30 Jahren bestehenden kleinen Skilift – er befindet sich im Besitz des Skiclubs Riedern und wird in uneigennütziger Weise von Freiwilligen bedient – war von Herzlichkeit, viel Anteilnahme und mannigfachen, anfeuernden Rufen geprägt. Als prominenter Speaker amtete Radiomoderator Roger Rhyner. Gegen die Kälte bestens geschützt, hatte er sich mit seinem Megafon einen Platz an hervorragender Lage ausgesucht. Dank seinen Hinweisen wusste man stets, wer unterwegs war und welche Laufzeit in den beiden Durchgängen resultierte. Nachhaltig feuerte er die kleinen Rennläuferinnen und Rennläufer an. Sie wussten sich damit ebenso gut unterstützt wie vom Beifall der vielen Anwesenden. Hin und wieder war auch Trost notwendig. Alle schlugen sich enorm tapfer, auch wenn mal in der Hitze des Gefechts ein Ski verloren ging. Dann zog man ihn eben wieder an und fuhr weiter. Und wenn hin und wieder die Mutter ihrem Sprössling aufmunternde Worte zurief, wähnte sich der schon im Ziel – er musste also weitergeschickt werden. Und exakt beim Ziel dampfte ein «Seechthafe» mit unübersehbarer Rauchfahne, da gabs etwas Warmes. Im Zielhäuschen machten sich andere ans Erstellen der sehnlich erwarteten Ranglisten. Aber die Bekanntgabe dieser Resultate gabs erst am Folgetag vor dem Schulhaus. Da war ein währschaftes Siegerpodest aufgebaut – fast schöner als bei den Erwachsenenrennen. Erwähnen muss man gewiss, wie nachhaltig motivierte Eltern nach Aufrufen und immensem persönlichem Einsatz von Jrene Luchsinger jedes Jahr ganz selbstverständlich mittun, dies in stundenlanger Arbeit. Das beginnt am Vortag des Rennens mit dem Präparieren der Piste, dem Aufstellen der Tore und dem Einrichten des Zielgeländes, setzt sich am Renntag fort und endet mit der Rangverkündigung an der tolle, von Sponsoren gespendete Preise erhältlich waren und aus Lehrerhand sogar ein Pokal und natürlich ganz viele Medaillen überreicht wurden. Zuweilen wurde eine Träne verdrückt, wenn trotz grossem Siegerwillen das Podest nicht erklommen und die lobenden Worte von Roger Rhyner entgegengenommen werden konnten. Schön war, dass alle vom reichhaltig dotierten Gabentempel einen ihnen passenden Preis aussuchen durften und mit nicht selbstverständlichem Applaus die Leistungen der besser Klassierten honorierten.