Das Kulturcafé BSINTI in Braunwald erstrahlt im neuen Glanz

Nach einer langen Phase der Ungewissheit war es am Samstag, 28. Juni, endlich so weit: Das Kultur- und Lesecafé BSINTI in Braunwald lud ein zur Wiedereröffnung. Rund 120 Gäste feierten den Neustart des beliebten Kulturcafés bei strahlendem Sonnenschein.



Das Kulturcafé BSINTI in Braunwald erstrahlt im neuen Glanz

Samstagmorgen in Braunwald, kurz vor zehn Uhr: Die neuen Aussenplätze des BSINTI werden sofort von den neugierigen Gästen in Beschlag genommen. Vor dem Haus die einladende, rund zehn Meter lange Holzbank, gegen Westen die neue Gartenterrasse mit eindrücklicher Bergsicht. Im Innern des BSINTI zeigen sich viele beeindruckt von den neuen WC-Anlagen aus Glarner Fels und dem grosszügigen, aufwendig konzipierten Bibliotheksregal. Zudem gibt es neue Jugendstilmöbel aus dem Bestand des Hotels Niederschlacht zu bewundern. Man ist sich schnell einig: Das BSINTI erstrahlt im alten Charme und neuen Glanz.

Der Einladung des Vereins BSINTI Kultur und der Aktionärsgesellschaft BSINTI folgten rund 120 Personen, darunter auch prominente Gäste wie der Glarner Ständerat Werner Hösli, Vertreter des Braunwalder Gewerbes, viele engagierte Ferienhäusler und Dorfbewohner. Der Präsident der Bsinti AG, Andreas Haffter, begrüsste die Gäste im Namen der Bauherrschaft: «Dank dem Zusammenwirken aller Akteure bringen wir das BSINTI erneut zum Leben. Der BSINTI-Geist wurde durch den Umbau nicht vertrieben, sondern gestärkt.» Noch vor wenigen Monaten war die Zukunft des BSINTI unklar. Nach einer erfolgreichen Pilotphase im Winter 2012/2013 musste das Lokal im Herbst 2013 seine Türen schliessen, weil die Infrastruktur den Schweizer Auflagen an einen Gastrobetrieb nicht genügte. Der AG gelang es jedoch, das notwendige Kapital von rund 260 000 Franken zusammenzubringen – und so konnte im Februar 2014 der Entscheid zum Umbau gefällt werden. Andreas Haffter dankte den 140 Aktionären, den Handwerkern und Freiwilligen, die den Umbau des Lokals ermöglicht haben. Der «return on investment» sei nicht Geld, sondern «die Steigerung des Erholungspotenzials», die «Stärkung des Ortes», die «Vertiefung der Dorfgemeinschaft». «Wir alle sind Braunwald», so Präsident Andreas Haffter, der wie viele Braunwald-Fans seit seiner Kindheit tief mit Braunwald verbunden ist. Die Autorin des berühmten Braunwalder Kinderbuchs «Zwerg Baartli», ist Haffters Grossmutter.

Das neue Kulturprogramm: schlanker und noch aussergewöhnlicher


Martin Staub, Präsident des Kulturvereins, schloss sich den Dankesworten an. Auch der Kulturbetrieb funktioniert nur dank dem unermüdlichen Engagements des Vorstandes und weiteren Unterstützern und Helfern. Dank der zugesagten Unterstützung von privater und staatlicher Seite hofft man, das reichhaltige, abwechslungsreiche Kulturprogramm trotz günstigen Eintrittspreisen kostendeckend finanzieren zu können. Im neuen Konzept sind rund 30 Veranstaltungen pro Jahr geplant. Den Auftakt machte die Vernissage mit dem Luzerner Fotografen Sylvan Müller, die am selben Samstagnachmittag mit einer kulinarisch angereicherten Laudatio durch Fridolin Walcher stattfand. Müllers Ausstellung «das kulinarische Erbe der Alpen» wird bis im Oktober im BSINTI zu sehen sein. Im Sommerprogramm, das an der Eröffnung frisch gedruckt zur Verfügung stand, stehen klingende Namen wie Franz Hohler, Co Streiff oder Heinrich Müller sowie ganz Aussergewöhnliches wie etwa «Ahornklänge» von Rüdiger Schödel. Das BSINTI steht auch für Vereinsanlässe oder spontane Spiel-, Gesprächs- oder Musizierrunden zur Verfügung.

Das BSINTI lebt seit seiner Entstehung von der Eigeninitiative und den guten Ideen seiner Gründer, Gäste und Unterstützer. Sei es, dass jemand, weil er den gewohnten Konzertflügel vermisst, spontan einen vierstelligen Beitrag an ein neues Instrument überweist, oder dass ein Nachbar kurzerhand Sitzsteine für den Garten bestellt und einbaut, oder dass ein Fussgänger vorbeispaziert und spontan einen ganzen Tag lang beim Terrassenbau mithilft. Dass Handwerker bereit sind, dem BSINTI pro bono eine riesige Bücherwand zu schreinern oder umsonst einzigartige Lavabos aus einheimischem Gestein zu bauen, zeigt, dass der Wert des BSINTI von vielen erkannt wird. Oder die Braunwalderinnen , die eigeninitiativ die Baureinigung übernommen hatten oder Aktionäre und Vereinsmitglieder, die einräumten, bauten und den Boden reinigten. Alle Braunwald- und BSINTI-Fans freuen sich auf die Fortsetzung dieses individuellen ideellen Engagements. Das BSINTI ist darauf angewiesen, da der Betrieb mit einem Minimum an bezahlten Arbeitskräften auskommen muss.

Das Café sucht dringend noch Personal

Doch das BSINTI ist nicht nur Kulturlokal, es ist auch ein Lese-Café für gemütliche Stunden. Das Motto «lese – luege – höggle» lädt zum Verweilen ein. Für die Kinder steht eine Spielecke bereit, für die Grossen Bücher und Zeitungen. Auf der Speisekarte stehen Süsses und kalte Speisen, geliefert von der Rehaclinic und natürlich der bereits legendäre BSINTI-Schoggikuchen des Braunwalder Architekten Markus Herrmann. Das Café ist jeden Nachmittag geöffnet, am Wochenende länger. Sobald mehr Personal zur Verfügung steht, werden die Öffnungszeiten ausgedehnt.

Aktuelle Öffnungszeiten und weitere Informationen unter www.bsinti.ch.