Das «Mobile Büro» – endlich Schluss mit Suchen

Wo habe ich eigentlich meinen Pass abgelegt? Und wohin ist eigentlich mein Mietvertrag verschwunden? Oder wo befinden sich all die Papiere und Unterlagen, die ich dringend für die Steuererklärung benötige? Um in unserer westlichen Welt bestehen zu können, braucht es viel Wissen und eine gute Organisation. Viele Glarnerinnen und Glarner, ob zugewandert oder hier geboren, tun sich schwer mit den zahlreichen administrativen Prozessen in ihrem Leben.



Papierkram im Griff? Das "Mobile Büro" (zvg)
Papierkram im Griff? Das "Mobile Büro" (zvg)

Tanja Dürst, Budget- und Schuldenberaterin der Schuldenberatung Glarnerland (SBGL), Simone Vock, Geschäftsstellenleiterin Frami & Träffpunkt, Christine Saredi, Asylkoordinatorin und Audrey Hauri, Leiterin Soziale Dienste haben sich zusammengeschlossen, um der Glarner Bevölkerung ein Produkt anzubieten, welches sie dabei unterstützt, Ordnung in das persönliche Büro zu bringen. Das Ziel war es, ein Produkt zu finden, welches dabei unterstützt, den Umgang mit den eigenen Finanzen zu fördern, Schulden zu vermeiden und die Nutzung eines persönlichen Budgets zu stärken. Zunächst war der Fokus auf Menschen im Asyl- und Flüchtlingswesen gerichtet. Schnell war dem Projektteam aber klar, dass der Umgang mit Finanzen nicht an Nationalitäten gebunden ist, sondern von jeder Person erlernt werden muss. Die ursprüngliche Idee war es, einen Flyer bzw. Ratgeber zu lancieren. Papier ist jedoch geduldig und über den Nutzen konnte nur spekuliert werden. Auf der Suche nach guten Ideen, ist das Team auf ein Projekt der Schuldenprävention Stadt Zürich gestossen. Dank der Kooperation mit der Schuldenprävention Stadt Zürich und deren Vorlage, konnte die Glarner Variante des «Mobilen Büros» geboren werden.

Das «Mobile Büro»

Die Idee des «Mobilen Büros» ist simpel: Alle persönlichen Unterlagen sollen an einem Ort abgelegt werden. Statt einem oder mehreren Ordnern, sollen die wichtigsten Unterlagen in einer handlichen Mappe aufbewahrt werden. Die Suche nach dem Pass, dem Mietvertrag oder der letzten Steuererklärung sollte damit dem Ende angehören. Auch alle laufenden Rechnungen, die bezahlt werden müssen, finden sich dort wieder und das persönliche Budget findet ebenfalls Platz in der Mappe. Mit dieser Bündelung soll Ordnung und Übersicht geschaffen werden, was schlussendlich dazu führen soll, dass Schulden vermieden werden können. Das «Mobile Büro» ist ganz auf die Bedürfnisse des Kantons Glarus angepasst worden. So finden sich darin auch hilfreiche Anlaufstellen und Adressen zum Thema Finanzen, aber auch Informationsmaterial und Checklisten zu den jeweiligen Themen-Registern. Die Mappe soll nun bei den unterschiedlichen Glarner Beratungsstellen zum Einsatz kommen mit dem Ziel, möglichst viele Glarnerinnen und Glarner bei der Ordnung in ihren persönlichen Unterlagen zu unterstützen und dadurch ein Beitrag geleistet wird, Schulden zu vermeiden.

Das «Mobile Büro» kann bei der Schuldenberatung Glarnerland kostenlos bezogen werden. Auch die Sozialen Dienste, der Asylbereich und die Freiwilligenorganisation Frami & Träffpunkt werden künftig mit dem mobilen Büro arbeiten.

Interessierte Fachstellen oder Institutionen dürfen sich gerne an Tanja Dürst von der Schuldenberatung Glarnerland wenden. Gerne instruiert sie weitere mögliche Fachpersonen, die mit dem «Mobilen Büro» arbeiten möchten. Kontakt SBGL angeben.