Das neue Glarner Alpbuch – Beschwingtes Präsentieren

Das neue Glarner Alpbuch wurde realisiert, weil die Verkaufszahlen der ersten, vor zehn Jahren erschienenen Ausgabe mit 4000 Exemplaren restlos ausverkauft war und weil die verantwortlichen Gestalter ganz genau wussten, was an Informationen gefragt war und weil richtiggehend entschieden wurde, zum Erhalt der wertvollen und bedeutsamen Tradition alles beizutragen, was Sinn macht.



Das Buchteam (Bilder: peter meier)
Das Buchteam (Bilder: peter meier)

Die Präsentation des «Schwergewichts» – davon darf in Zusammenhang mit dem 370 Seiten umfassenden, nicht bloss lokal bedeutsamen «Bestsellers» gewiss geschrieben werden – erfolgte in der stadtglarnerischen Kulturbuchhandlung Wortreich mit Musik und Gesang, unter anderem von Martin Lehmann, Jarryd Lowder und dessen Tochter und einer erfrischenden Vielzahl von Hinweisen zu den sorgsam zusammengetragenen Inhalten der 88 besuchten Alpen in unserem Kanton.
In der Einleitung des Buches ist aufgelistet, wer mitgewirkt und damit nachhaltig dazu beigetragen hat, dass nichts verloren geht, was mit dem Alltag der Alpbewirtschafter, deren riesigen Arbeit, gepaart mit grossem Fachwissen, Naturschönheiten, Alptourismus, Eigeninitiativen, Verkauf ab Hof und damit Zusammenhängendem zu tun hat.

Es begrüsste wie gewohnt Christa Pellicciotta, Geschäftsführerin der Buchhandlung, auf kommende Aktivitäten hinweisend und am Schluss der beinahe zwei Stunden umfassenden Präsentation ein kleines Podiumsgespräch leitend.

Die Vielzahl der Informationen

Chrigel Beglinger, Präsident des Glarner Alpvereins und Maya Rhyner, Fotografin, informierten zu Beginn, sachkundig, engagiert und mit grosser Offenheit. Es wurde beispielsweise erwähnt, dass der Druck der ersten Ausgabe mit Aufwendungen von Fr. 200 000.– verbunden war, wie rasch sich das Buch verkaufte, dass exakt 120 Betriebe auf 88 Glarner Alpen besucht wurden, dass Zieger und Käse oft direkt ab jeweiliger Alp verkauft werden, dass zunehmend Familien die jeweilige Alp führen, dass stark auf getrennte Flächen zum Wohnen und Arbeiten geachtet werde. Es wurde die Kompaktheit aller Arbeiten nachhaltig spürbar. Chrigel Beglinger munterte verständlicherweise zum Kauf des neu erschienenen Alpbuchs auf, schliesslich handle es sich um ein veritables «Heimatbuch der Alpen». Die Autorenteams besuchten alle Alpen, verweilten dort und führten zahllose Gespräche mit Älplerinenn und Älpler, die bereitwillig, oft ausführlich Auskunft gaben und sich beim Gegenlesen und Sichten der Fotos vom jeweiligen Inhalt überzeugen konnten.

Es wurden die Mitglieder des Alpbuchteams, Christian Beglinger, Mollis; Stefan Bless, Schiers; Giorgio Hösli, Mollis; Martin Lehmann, Sool; Sabina Lehmann, Netstal; Maya Rhyner, Elm / Linthal und Jakob Schnyder-Hefti, Netstal ebenso wie das Umschlagbild mit der Braunwaldalp erwähnt.

Und dann wurde man auf eine inhaltsstarke Reise zu vielen Alpen mitgenommen.

Es dominierten eine riesige Menge an Sachinformationen, stimmigen Fotos, Anekdoten und persönlichen Erlebnissen. Köbi Schnyder, Älpler auf Auern, einer Alp, die mit steilem, nicht ungefährlichem Aufstieg ab Netstal verbunden ist, sprach über die belastende Suche seines Hundes, die Milchpipeline ab Alp, schwierige Wegverhältnisse und die Schönheit der erlebten Natur auf rund 2 100 m.
Erzählungen von Barbara Sulzer und Giorgio Hösli schlossen an. Sie betrafen zwei Alpen in Glarus Nord mit den Namen Schwinfärch und Planggen. Man erfuhr einiges über Gespräche, erste Kontakte mit den Älplern, deren Beharrlichkeit beim Erledigen der harten und fordernden Arbeit. Man spürte deutlich, dass die Bewirtschaftung der verschiedenen Alpen auch in Zukunft nachhaltig gelebt wird.

Podiumsgespräch

Beim kleinen Podiumsgespräch mit Franz Weber, Maya Rhyner, Chrigel Beglinger und unter Leitung von Christa Pellicciotta hörte man unter anderem mühelos heraus, wie begehrt das neue Alpbuch sein wird, wie gross die Anteilnahme in Elm anlässlich eines speziellen Gottesdienstes war, wie mit kritischen Faktoren – beispielsweise dem Wolf oder der finanziellen Belastung für Standortgemeinden – umgegangen wurde. Es fanden die steigende Zahl von Vorschriften, das Ausmass der Arbeiten, die Alp als Familienbetrieb, Alptourismus, Notwendigkeit der sorgsamen Pflege aller Alpen, dies auch in der nahen und fernen Zukunft und anderes Erwähnung.

Inhalte der vielen Begegnungen

In der Einleitung zu jeder der vielen Begegnungen sind der Standort der jeweiligen Alp, die Besitzesverhältnisse, die Art der Bewirtschaftung, Lage, Nutzfläche, Normalstösse, Anzahl der Tiere, erzeugte Produkte, Zahl der Stafel, Name des Bewirtschafters und Anzahl der Mitarbeitenden aufgeführt, bevor es mit dem Schildern in so guter, ehrlicher Weise losgeht. Viele Fotos verdeutlichen die Aussagen. Und wer mit einzelnen Bezeichnungen nicht klarkommt, schaut im Glossar nach. Da stehen beispielsweise Ausdrücke wie Etscher, Lechenkühe, Meissä, mäuen, Galtkuh, Blacke, Mässe, Sirte, OB und ROB, Transhumanz, kreislern und zetten, Riif, Blüem, Vergandung, tschupnen, Troos und Tril oder Weidemastremonten und Widder. 

Abschluss

Verweilen und intensiver Gedankenaustausch, natürlich auch der Kauf des Buches gehörten zum Abschluss. Kulinarisches spendeten die Mitglieder des Glarner Alpverein und das Buchteam. Es gab vieles zu bereden, Man genoss die die Gastlichkeit recht umfassend.