Das Parlament Glarus Nord ist Geschichte

Am Donnerstagabend tagte das Parlament von Glarus Nord ein letztes Mal in Niederurnen, nachdem die Gemeindeversammlung dessen Auflösung beschlossen hat. Das Plenum genehmigte dabei noch rund 2,8 Mio. Franken für verschiedene Bauvorhaben.



Das Parlament Glarus Nord ist Geschichte

Der erste Verpflichtungskredit von 850 000 Franken wird für Aufstockung des Zwischentraktes und den Ersatz der Fenster beim Sekundarschulhaus Mollis gefordert. Mit der geplanten Aufstockung des Zwischentraktes würde sich eine aufwendige Flachdachsanierung erübrigen und zusätzlich könnten die Tagesstrukturen vom Gemeindehaus Mollis in diese Aufstockung umziehen. Die BRVK hat dieses und die drei folgenden Kreditanträge beraten und empfiehlt sie alle zur Annahme, wie deren Präsident Christoph Zwicky ausführt. Gret Menzi kritisiert im Namen von SVP/BDP fehlende Angabe wie Raumkonzept oder Detailzahlen in der Vorlage. Wäre es nicht die letzte Sitzung, würde das Geschäft zur Rückweisung beantragt. Gemeinderat Bruno Galati gibt zu, dass einige Zwischenzahlen fehlen, hat sie aber besorgt und könnte sie liefern. Der Kredit wird jedoch ohne weitere Diskussion gutgeheissen.

Es braucht mehr Büroräume

Der zweite Verpflichtungskredit von brutto 760 000 Franken ist für den Ersatz der Meteorwasserleitung sowie die Unterquerung SBB/Einleitung Linthsteg vorgesehen. Der Kredit wird diskussionslos genehmigt.

Der Verpflichtungskredit von 650 000 Franken ist für die Werterhaltung Schulhaus/Kindergarten sowie Turnhalle Dorf in Näfels vorgesehen. Er ist unbestritten.

Der letzte Verpflichtungskredit von 495 000 Franken soll für die Werterhaltung der Gemeindehäuser Niederurnen und Näfels eingesetzt werden. Daniel Bär beantragt im Namen der SVP die Kredite für einen Raumteiler in Niederurnen sowie für neue Büros in Näfels zu streichen. Gemeinderat Bruno Gallati argumentiert, dass oft gleichzeitig Sitzungen stattfänden und es daher an Räumen mangle. Gemeindepräsident Martin Laupper doppelt nach. Für die Abläufe in der betrieblichen Führung brauche es mehr operative Räume. Der Kredit wird mit grossem Mehr gutgeheissen.

GPK hat Pendenzenliste ausgearbeitet


Hans Hösli hatte eine Interpellation eingereicht, in der er feststellt, dass die Zahlen beim Sach- und Betriebsaufwand als auch beim Personalaufwand von Jahr zu Jahr kontinuierlich steigen. Der Gemeinderat antwortet ausführlich und begründet die verschiedenen Zahlen. Hösli ist zufrieden und erklärt, es sei gut, dass einmal zusätzliche Transparenz geschaffen worden sei. Er appelliert an die Behörde, weiterhin alle Synergien und Sparmöglichkeiten auszuschöpfen.

Gret Menzi stellt in ihrem Abschlussbericht als Präsidentin der GPK fest, dass die Kommissionsmitglieder in Abschlussgesprächen ihre Arbeit in den einzelnen Ressorts abgeschlossen hätten. Es sei eine Pendenzenliste erstellt worden, die hoffentlich der neuen GPK wertvolle Hinweise geben könne.

Verschiedene Abschiedsworte

Dann war die Stunde da für den endgültigen Abschied. Der Aufhebungsbeschluss sei ungewöhnlich und lasse einem nicht unberührt, sagt Gemeindepräsident Martin Laupper. Der Gemeinderat danke für die intensive Zusammenarbeit in den vergangenen sechs Jahren, auch wenn diese wegen den unterschiedlichen Positionen von Legislative und Exekutive nicht immer einfach gewesen sei. «Sie haben ihre Sache gut gemacht und ihren Mandatsauftrag erfüllt», erklärt Laupper. Als Erinnerung an diese Zeit erhalten alle Parlamentarier/-innen durch den Präsidenten per Handschlag eine Urkunde und eine Art symbolischen Bergkristall mit Gemeindewappen und Erinnerungstext überreicht.

Die letzten Worte gehören der letzten Parlamentspräsidentin Margrit Neeracher, die für ihre Leitung einen Blumenstrauss überreicht bekommt. Sie nimmt den – nun nicht mehr notwendigen – Stempel des Gemeindeparlamentes zur Hand und leitet daraus verschiedene Aussagen ab. Hat das Plenum verschiedenen Vorlagen den Stempel aufgedrückt und das politische Leben der Gemeinde geprägt? Das Gefühl am Entstehen der neuen Gemeinde mitgewirkt zu haben, stimme sie freudig und dankbar, sagt Neeracher abschliessend, und es erfülle sie auch ein bisschen mit Stolz. Sie schliesst mit dem Appell an alle Stimmberechtigten, weiterhin aktiv am Geschehen der Gemeinde mitzuwirken.