Das Projekt NESTIL ist erfolgreich abgeschlossen

Rund vier Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde heute, Donnerstag, 14. Mai, das neue Pumpenspeicherwerk Tierfehd, das während der gesamten Bauzeit unter dem Namen NESTIL lief, erfolgreich eingeweiht. Während am Abend ein Festbankett mit Prominenz aus Wirtschaft und Politik stattfindet, wurden am Vormittag die Medien über das nach einer Bauzeit von rund vier Jahren erfolgreich abgeschlossene Werk orientiert.



dekoriert und bereit für die Gäste zur Einweihungsfeier (Bild: ehuber)die Projektleiter Heinz Fuhrer erklärt den anwesenden Medienvertreter die Funktionen der Anlage (Bild: ehuber) Regierungsrat Röbi Marti macht sich bereit für den Besichtigungsrundgang des neuen Pumpspeicherwerkes (Bild: ehuber)
dekoriert und bereit für die Gäste zur Einweihungsfeier (Bild: ehuber)die Projektleiter Heinz Fuhrer erklärt den anwesenden Medienvertreter die Funktionen der Anlage (Bild: ehuber) Regierungsrat Röbi Marti macht sich bereit für den Besichtigungsrundgang des neuen Pumpspeicherwerkes (Bild: ehuber)

Der heutige Einweihungstag gehört ganz dem „kleinen Bruder“ vom Projekt Linthal 2015 und ist für alle Beteiligten an diesem Projekt „NESTIL“ ein riesiger Erfolg und eine grosse Genugtuung. Der Name NESTIL wird nun verschwinden und in Zukunft wird nur noch vom neunen Pumpspeicherwerk Tierfehd gesprochen.



Fast vier Jahre Bauzeit



Im Jahre 2002 wurde, wie Rolf W. Mathis, VR-Präsident der KLL, zu Beginn orientierte, über ein Projekt eines neuen Pumpenspeicherwerkes im Tierfehd erstmals diskutiert und noch im gleichen Jahr stimmte der Verwaltungsrat der KLL im November der Ausarbeitung eines Hauptprojektes in der Grössenordnung von 2.5 Mio Franken zu. Bereits 2004 wurde das Baugesuch für die Anklage publiziert und im Oktober 2004 erteilte die Gemeinde Linthal der KLL die Baubewilligung für das Projekt NESTIL. „Im Mai 2005 erfolgte im Beisein kantonaler und lokaler Behörden sowie der am Projekt beteiligten Fachleute der Spatenstich für den Bau des neuen Werkes“. Nach diesen kurzen Ausführungen übergab er das Wort an den Projektleiter Heinz Fuhrer, der das gesamte Projekt begleitete.



Aus NESTIL wird das Pumpenspeicherwerk



Immer wieder mit eindrücklichen Bildern dokumentiert, schilderte Fuhrer höchst interessant den Ablauf dieses 100 Millionen Projektes. Die neue Anlage ermöglicht, bereits zur Stromproduktion genutztes Wasser aus dem Ausgleichbecken in den rund 1 000 Meter höher gelegenen Limmernsee zu pumpen und erneut zur Produktion von wertvollen Spitzenenergie zu verwenden. Um dieses Ziel zu erreichen, musste eine 70 Meter tiefe Schaltzentrale erstellt werden, in die notwendigen Motoren, Rotoren und Generatoren platziert wurden. Das eigentliche Herz der Anlage liegt in einer Tiefe von 65 bis 35 Meter im Schacht. Die restlichen 35 Meter sind leer, was automatisch zur Frage führte, warum dann so tief in die Erde. „Wir benötigen diese Tiefe, damit wir beim Pumpen des Wassers keine Luft anziehen, denn Luft ist Gift für diese Maschinen und würde die Anlage in relativ kurzer Zeit beschädigen. In diesem Zusammenhang spricht man bei Fachleuten von einer Kavitation. In der gewählten Tiefe von rund 70 Metern können wir dieser Gefahr aus dem Wege gehen.“ Fuhrer erklärte weiter, dass die neue Anlage mit einer maximalen Leistung von 140 MW die Gesamtleistung der KLL um rund 40 Prozent auf neu 640 KW steigert.



Gruss des „Energiedirektors“



Röbi Marti, als Vertreter der Glarner Regierung freute sich in seinen Worten, dass mit dem heutigen Tag eine längere Durststrecke erfolgreich abgeschlossen wird. Eine Durststrecke über eine längere Zeit in der in der Schweiz praktisch kein Franken mehr in die Wasserkraft investiert wurde. Vor rund zehn Jahren wurde letztmals in ein solches Projekt investiert. Umso erfreulicher, dass im Kanton Glarus nun ein neues Pumpenspeicherwerk eingeweiht werden kann. „Die rund 100 Megawatt, die die neue Anlage produziert sind mehr, als die übrigen 60 Kraftwerke im Kanton Glarus, die nicht zur NOK gehören, produzieren können. Würde man diese Pumpenturbine voll durchlaufen lassen, hätte man im Zeitraum vom 1. Januar bis 8. Mai jeweils den gesamte Strombedarf des Kantons Glarus produziert.“ Damit wolle er, so Marti, aufzeigen was diese neue Anlage zu leisten im Stande ist.

Im Anschluss hatten die Medienvertreter Gelegenheit einen Blick in das neue Pumpenspeicherwerk zu werfen. Mit einem Lift wurden sie in das siebte Untergeschoss, also rund 65 Meter unter Erde befördert, um anschliessend das Ausmass der Anlage zu bestaunen. Motoren, Generatoren, Rotoren und riesige Wasserrohre in einem Gesamtgewicht von gegen 400 Tonnen wurden in mühsamer, aber erfolgreicher Arbeit von vielen Fachkräften während einer Bauzeit von gegen vier Jahren in dieser Schachtzentrale installiert. Eine riesige Leistung, was von Fuhrer und Mathis immer wieder betont wurde.