Axpo öffnet die Tore zum Pumpspeicherwerk Limmern für die interessierte Öffentlichkeit. Angeboten werden ab 1. Januar 2018 zwei Führungen pro Tag jeweils um 10.00 und um 14.00 Uhr mit Start im Tierfehd. Die Führungen finden von Mai bis Oktober von Mittwoch bis Sonntag, von November bis April von Mittwoch bis Samstag statt. Für alle Führungen, die in Deutsch durchgeführt werden, ist eine Anmeldung erforderlich (axpo.com/psw-limmern). Bereits jetzt sind die Führungen im Internet buchbar.
Interessanter Einblick in ein imposantes Bauwerk
Die Führungen beginnen mit einer Information über Sicherheit sowie der Ausrüstung der Besucher mit Leuchtweste, Kopfhörer und Taschenlampe. Ein erster Höhepunkt erfolgt mit der ganz im Berginnern verlaufenden Standseilbahn. Die Bergfahrt überwindet in 14 Minuten eine Höhendifferenz von 900 Metern. In der Bergstation sehen die Besucher den gewaltigen Kugelschieber, besuchen den Turbinenboden und schliesslich den riesigen Maschinensaal mit den vier Maschinengruppen. Über das Laufband der Krananlagen können die Gäste nochmals einen Eindruck von der Grösse des Maschinensaals gewinnen. Nicht minder beeindruckend ist zum Schluss der Besuch im grossen Raum mit den Transformatoren. Die Besichtigung endet mit der Talfahrt der Standseilbahn. Die Axpo offeriert zwei Besucherangebote: das Basis-Modul und ein Vertiefungsmodul. Das Basis-Modul dauert zweieinhalb Stunden und kostet 20 Franken. Das Vertiefungsmodul befasst sich mit den Themen Technik, Bau, Umwelt, dauert drei Stunden und kostet 25 Franken. Es richtet sich an Fachgruppen, Berufsschulen, Studenten, interessierte Kreise.
Endphase beim grossen Bauwerk
Das gewaltige Bauwerk des Pumpspeicherwerkes Limmern befindet sich in der Endphase. Wie der Leiter der Division Hydroenergie bei Axpo, Jörg Huwyler, an einer Medienorientierung erklärte, laufen alle vier Maschinengruppen, drei davon kommerziell, die vierte im Probebetrieb. Alle Tests mit den Maschinen sind positiv verlaufen. Weit fortgeschritten sind die Rückbauarbeiten. Die Bauseilbahn 2 zum Muttsee ist bereits rückgebaut worden. Rückgebaut sind zudem die Lawinenschutzbauten im Ochsenstäfeli. Auch die Geländegestaltung ist dort weitgehend abgeschlossen, und die Begrünung mit standortgeeigneten Saatgut und Pflanzen ist erfolgt. Die Renaturierung im Tierfehd ist beendet. Rückbau gab es auch an Schützen- und Stahlwasserbauteilen in der Fassung Linthschlucht. Allerdings wurde der Rückbau des linken Widerlagers infolge Felsinstabilität bis auf Weiteres eingestellt.
Eine neue Personenbahn
Als grössere Aufgabe soll nun noch an Stelle der starken Transportbahn, sie konnte bis zu 40 Tonnen tragen, die Personenseilbahn Tierfehd-Kalktrittli entstehen. Sie wird als vollautomatische 8er-Pendelnbahn gebaut.
Nach Abschluss des Jahrhundertbauwerkes in Linthal stand natürlich bei der Medienorientierung die Frage im Raum, ob sich die grosse Investition gelohnt hat. Die Rentabilität ist im Moment sicher nicht gegeben. Aber Huwyler zeigt sich überzeugt, dass im Blick auf den europäischen Strommarkt auf lange Frist die Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann. Denn gegenüber allen anderen Stromerzeugern gewährt die Anlage in Linthal höchste Felxibilität – und dies ist ein riesiger Vorteil.
Patronatsvertrag zwischen Kanton und OK ESAF unterzeichnet
