Das rote Band

Organisiert hatten die Feier Hauptabteilungsleiter Tiefbau beim Kanton Glarus Christof Kamm und das Team vom Baudepartement. Namens der Planer sprach Elmar Schnellmann, namens der ARGE Urs Bachmann und für den Kanton Departementsvorsteher Kaspar Becker. Dann wurde das Band durchschnitten und der Schlüssel für die Lichtsignalanlage gedreht.



Das rote Band

Die Feuertaufe kam 15.36 Uhr in Form der S25. Dann nämlich hatten Kamm, Schnellmann, Bachmann und Becker das rote Band durchschnitten und die Herren von Siemens hatten zusammen mit Kaspar Becker die Lichtsignalanlage in Betrieb genommen. Brav zeigte sie rot für den Rechtsabbiegeverkehr über den Bahnübergang. Fast als erstes Fahrzeug kam hier eine Pferdekutschengesellschaft, die in Näfels einen draufmachen wollte. Zuvor hatte Christof Kamm die geladenen Gäste und die Presse begrüsst und die am Projekt Beteiligten erwähnt. 20 Jahre war es her, dass das letzte Mal im Glarnerland eine neue Strasse dem Verkehr übergeben werden konnte. 13 Jahre dauerten Planung und Bau, wobei die Bauphase noch der kürzere Teil war. Und doch, das alles ist keine Selbstverständlichkeit: «Der Kanton Glarus hat 40 000 Verkehrsplaner», so Gesamtprojektleiter Elmar Schnellmann von Geoterra, die zusammen mit Marty Ingenieure, Ziegelbrücke, das Strassenbauprojekt geplant hatte. «Denn jeder ist vom Verkehr betroffen. Das ist ähnlich wie bei Corona.» Namens der Arge STI – bestehend aus Toneatti und Hösli AG – sprach Urs Bachmann über die intensive Bauzeit und die vielen Werkeigentümer, welche in der Strasse ihre Leitungen verlegten (Gemeinde Glarus Nord, TBGN, KVA Linth, Abwasserverband Glarnerland, Swisscom und Erdgas Obersee), denn auch sie waren alle an dieser Feier vertreten. Bachmann schenkte Kamm und Becker je eine Heckenschere, um das Band zu zerschneiden. Ein bisschen wie die Fab Four auf dem Plattencover von Abbey Road schritten die vier mit einer Schere Ausgerüsteten darauf zur Tat, gaben die 1300 Meter Strasse, die rund 19,4 Mio. Franken kostet (was im Rahmen des Landsgemeindekredites liegt), frei und schon bald konnte das Team der Vista-Bar zusammen mit Caterern Essen und Tranksame auftischen.

 

Grundsätzliche Betrachtungen

Der Bau dieser Strasse erfolgte in der Amtszeit von Regierungsrat Kaspar Becker und dauerte rund drei Jahre. Dieser liess die einzelnen Schritte von der Vorstudie 2008 über den Landsgemeindeentscheid 2010 bis zu den ersten Arbeitsvergaben und den Gesprächen mit den Anliegern 2013 bis zur Information der Bevölkerung – 2016 in der Dorfturnhalle – Revue passieren und kam dann, nach dem Dank an alle Beteiligten, zum politischen Kern seiner Botschaft als Baudirektor. «Die lange Dauer von der Planung bis zur Eröffnung führt dazu, dass die Bevölkerung sich teilweise nicht mehr erinnert, welche Idee hinter der Stichstrasse steckt und was ihr Nutzen und Zweck ist. Diese Überlegungen treffen aber noch heute zu: Die Stichstrasse ist neben der Querspange in Netstal Nord, wo der Baubeginn 2022 geplant ist, ein wichtiger Mosaikstein bei jenen Strassenbauprojekten, welche in den Händen des Kantons Glarus liegen.» Becker strich die erwarteten positiven Auswirkungen auf den Verkehr in Glarus Nord heraus und konnte – allen Unkenrufen zum Trotz – auf die Umfahrung von Näfels hinweisen, welche beim UVEK Hürde um Hürde nimmt und wohl ebenfalls bald vor der Realisierung stehen wird.