Das «Schützenhaus» Glarus rüstet sich für die Zukunft

Am 24. November 2017 stimmen die Glarnerinnen und Glarner unter anderem über einen Kredit von 410 000 Franken für Umbauarbeiten im Restaurant Schützenhaus in Glarus ab. Damit soll das beliebte Traditionshaus fit für die Zukunft gemacht werden – pächterunabhängig.



Marcel Peter
Marcel Peter

«Wir sind überzeugt, dass ein nahtloses Weiterführen des Betriebs im «Schützenhaus» die beste Lösung ist – und zwar für Haus, Gäste und Gemeinde», erklärt Gemeindepräsident Christian Marti. Denn ohne betriebliche Anpassungen, welche wiederum bauliche Anpassungen zur Folge haben, ist das «Schützenhaus» kaum mehr verpachtbar. Dies habe der bisher erfolglose Rekrutierungsprozess gezeigt, so Marti. Das bis Ende Juni gelebte Konzept sei geprägt von sehr viel Aufwand, über dem Durchschnitt liegendem Stundeneinsatz der Gastgeber und hohen Personalkosten. Es brauche ein moderneres, einfacheres Betriebsmodell.

Zu diesem Schluss ist die Gemeinde gemeinsam mit dem bisherigen Pächterpaar, Monica Bigler und Renzo Goerg, gekommen. Zusammen haben Pächter und Verpächter mit dem «Z'Zächni» ein neues Betriebsmodell erarbeitet, welches an einem weiterhin hochwertigen, frischen und gesunden Angebot festhält. Um den aktuellen und künftigen Trends nach rascher, gesunder Verpflegung gerecht werden zu können, soll dabei dem Gast im «Z'Zächni» ein teilbedienter Service angeboten werden. «Das heisst, dass sich der Gast selber auswählen kann, ob er sich – wenn die Zeit drängt – am bedienten Buffet sein Mittagessen schöpfen und aushändigen lässt, oder ob er sich – wie bisher – am Tisch bedienen lassen möchte. Und für ganz knappe Zeitbudgets soll neu ein hochwertiges Take-away-Angebot zur Verfügung stehen», sagt Gastgeberin Monica Bigler zur geplanten Neuausrichtung des «Schützenhauses». Abends sollen weiterhin Bankette und Themenabende durchgeführt werden, und auch das Restaurant «Z'Zächni» wartet mit einer Auswahl an hochwertigen Menüs auf.

Soweit so gut. Doch wäre es nicht eine Option, den Rekrutierungsprozess weiterzuführen und das «Schützenhaus» in der jetzigen Aufstellung weiter zu betreiben? «Die Herausforderungen, für solche Häuser geeignete Pächter zu finden, sind gross. Mit enormem Aufwand lässt sich früher oder später auch für das «Schützenhaus» wieder ein neuer Pächter finden. Nur wird dies wahrscheinlich nicht binnen Monaten, sondern eher binnen Jahren der Fall sein. Und welche Konsequenzen dies für ein Haus wie das «Schützenhaus» haben kann, mussten wir in den letzten sieben Jahren mit dem «Gesellschaftshaus» in Ennenda erleben», sagt Christian Marti. Einem nahtlosen Weiterführen des «Schützenhauses», welches in der aktuellen Konstellation möglich sei, sei daher höchste Priorität einzuräumen, so Marti. Wichtig erscheint es Marti dabei anzumerken, dass mit einem grösseren Investitionsschub spätestens dann zu rechnen sei, wenn ein neuer Pächter gefunden ist. Dies abgeleitet aus aufgeschobenen Investitionen sowie einer fehlenden Neuausrichtung des Hauses.

Wie geht es also weiter? «Dem Gemeinderat ist es wichtig, das «Schützenhaus» mit Restaurant und Saal als wichtiges Angebot im gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Gemeinde offen zu halten. Deshalb hat er sich für eine schnelle Lösung mit sinnvollen Investitionen entschieden», sagt Marti. Es brauche ein modernes, zukunftsfähiges und einfaches Betriebsmodell. Dies scheint gefunden. Nun hoffe man darauf, dass es die nötige Zeit erhält, sich zu etablieren und damit das «Schützenhaus» auch für die nächsten Pächter attraktiv zu machen.