Seit das «Veka» eine Lüftung hat, atmet auch die Glarner Kultur Frischluft. Direkt im Glarner «Bermuda-Dreieck» («Veka», «holäStei» und «Club») angesiedelt, hat der Verein für die Erweiterung des kulturellen Angebots bisher gehalten, was er versprochen hat. Theater, Filme, Kunstvernissagen und vor allem Konzerte – fast alles, was irgendwie mit Kunst zu tun hat, findet im «Veka» seinen Platz. Dies ist in erster Linie das Verdienst der Vereinsmitglieder, die einen Grossteil ihrer Freizeit dazu verwenden, interessante Künstler ausfindig zu machen und nach Glarus zu locken.
Von unbekannten, aber meist umso talentierteren Schweizer Nachwuchs-Bands bis zu internationalen Szene-Grössen, von Blues über Worldmusic, Rock bis Jazz, von Wortakrobaten bis zu Theaterschauspielern, von Hippies bis Metall-Heads – alle, die sich vorher in Glarus unterrepräsentiert fühlten, haben in den letzten fünf Jahren eine neue Heimat gefunden. Und genau dies soll kommendes Wochenende so richtig ausgiebig gefeiert werden.
Ein-Mann-Trash-Blues
Am Freitag, 29. April, macht das Berner Ein-Mann-Wunder Reverend Beatman den Anfang. «175 Prozent primitve Rock’n’Roll» hat sich der selbst ernannte Nachtclub-Wrestler vor Urzeiten auf den Gitarrenkoffer geschrieben und dieses Motto nie gebrochen. Zwar trifft die Bezeichnung Blues-Trash die Musik von Beatman eher, doch was der Plattenfirma-Besitzer, Musiker, DJ, Partyveranstalter und Gestalter bisher geleistet hat, ist purer Rock’n’Roll. Live ist er Sänger, Gitarrist und Schlagzeuger in einer Person und bietet vor allem eine ohrenbetäubende, mitreissende Show. In seinem Koffer hat er nächsten Freitag auch Les Rebelles Burlesque, drei Burlesk-Tänzerinnen aus Zürich, die seiner Show noch den nötigen Sex-Appeal verleihen. Nach und vor dem Konzert sorgt DJ Captain Moustache dafür, dass kein Tanzwütiger müde wird.
Live-Rave aus Zürich
Eher futuristisch wird es dann am Samstag, 30. April. Bereits zum dritten Mal beehrt dann nämlich Sexomodular das «Veka». Der Zürcher DJ und Produzent beherrscht wie kein Zweiter den Analog-Synthesizer. Viele nennen ihn schlicht und einfach den besten Live-Rave-Act der Schweiz. Dies hat wohl auch damit zu tun, dass Sexomodular stets verkleidet auftritt und hinter seinen Maschinen abgeht wie Hans-Ruedi Merz, wenn er auf Bündnerfleisch angesprochen wird. Unterstützung erhält Sexomodular vom «Veka»-Resident DJ Spaghuzz. Eine Elektroschock-Therapie ist garantiert. Also einfach die Champagner-Gläser in die Höhe stemmen und dem Geburtstagskind nächstes Wochenende gute Gesundheit und viele Kinder wünschen.
