«Das werden Sie so nie mehr erleben»

Anlässlich der Abschlussfeier des Bildungszentrum Gesundheit und Soziales blickte Esther Leuzinger am letzten Dienstag in der Aula der Kantonsschule auf Erlebnisse in ihrem aktiven Berufsleben und vor allem auf die Corona-Situation im Altersheim Büehli im vergangenen Jahr zurück. Etwas, das auch die Ausbildung der Lernenden stark geprägt hat.



Die Leiterin Bildungszentrum Gesundheit und Soziales Dr Katja Hornung gratulierte den Absolventinnen und Absolventen. (Bilder: jhuber)
Die Leiterin Bildungszentrum Gesundheit und Soziales Dr Katja Hornung gratulierte den Absolventinnen und Absolventen. (Bilder: jhuber)

Ein Satz habe sie in ihrer doch schon langen Berufslaufbahn immer wieder begleitet, betonte die Leiterin des Altersheim Büehli Esther Leuzinger, und der laute; «das werden Sie so nie mehr erleben.» Egal, ob ein schwerer Teerunfall auf der Verbrennungs-Station im Universitätsspital Zürich oder ein Schlangenbiss in der Intensivstation im Kantonsspital Glarus, es waren stets einmalige Ereignisse mit leider nicht immer glücklichem Ausgang. «Auch Sie werden in Ihrem weiteren Berufsweg mit Schicksalsschlägen und Todesfällen konfrontiert werden. Nehmen Sie jede diese Erfahrungen als einzelne Ereignisse und türmen Sie diese nicht auf.» Dass im letzten Jahr die grösste Herausforderung auf sie zukommen würde, hätte sie sicher nicht mehr gedacht. «Corona hat das Büehli als eines der ersten Heime heimgesucht, wo allgemein zu der Zeit noch wenige Massnahmen und Konzepte bereitstanden.» Die Situation habe alle stark gefordert und das Ganze sei noch nicht überall komplett verarbeitet. «Auch Sie haben uns hier stark geholfen.» Denn während fast die Hälfte der Mitarbeitenden wegen Corona nicht arbeiten durften, sprangen die Lernenden des Bildungszentrums Gesundheit und Soziales während der unterrichtsfreien Zeit ein. «Nun kann ich Ihnen sagen: Das werden Sie so nicht mehr erleben.» Auch der neue Bildungsdirektor und Regierungsrat Markus Heer blickte bei seiner Ansprache auf die Zeit des ersten Lockdowns zurück. Damals hätten tausende Schweizer über den Mittag dem Pflegepersonal dankend applaudiert. «Eine schöne Geste. Damit darf die Dankbarkeit aber nicht enden.» Gerade die Politik sei gefordert, die Situation in den Pflegeberufen auch finanziell zu verbessern. «Corona hat eindrücklich gezeigt, was systemrelevante Berufe wirklich wert sind.»

In die nahe Vergangenheit blickte die Leiterin des Bildungszentrums Gesundheit und Soziales Dr. Katja Hornung. «Sie haben etwas geschafft, was die Schweizer Nationalmannschaft auch nach dem Sieg gegen Frankreich noch vor sich hat. Sie stehen im Finale.» Mehr noch: Mit dem Abschlusszeugnis gehen die rund 50 Lernenden mit dem erreichten Titel nach Hause. «Sie haben es geschafft, feiern Sie heute einfach.»