David Hope besuchte die Schule Glarus Süd

Der irische Singer/Songwriter liess Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Schwanden an seinem Wissen teilhaben und coachte sie während zwei Nachmittagen.



Musiker David Hope gab den Schülerinnen und Schülern einen Einblick ins Kreieren von Songs. (Bilder: zvg)
Musiker David Hope gab den Schülerinnen und Schülern einen Einblick ins Kreieren von Songs. (Bilder: zvg)

Rund 1500 Jahre, nachdem der irische Mönch Fridolin (zumindest der Legende nach) religiöses Wissen in das Tal der Linth gebracht hat, brachte der nicht minder irische Barde David Hope musikalisches Wissen ins Glarnerland.

Er tourt derzeit durch die Schweiz und Deutschland und konnte an zwei spielfreien Tagen als Experte für ein Projekt des Musiklehrers Markus Stadelmann gewonnen werden.

Der sanfte Riese

Trotz seiner imposanten Erscheinung ist David Hope einer der feinfühligsten Singer/Songwriter, den das Land der Cranberries, U2 oder auch Van Morrisson je hervorgebracht hat. Er wandelt musikalisch in den Fussstapfen von Bob Dylan, Tom Waits und Tom Petty und ist in seiner Heimat mit seiner Stimme, die von sanft bis gewaltig alle Register abdeckt, längst kein Geheimtipp mehr.

David Hope war mehrmals mit einer der erfolgreichsten Schweizer Musikschaffenden, Sophie Hunger, auf Tour, spielte Konzerte mit Grössen wie Mick Flannery, Mundy und The Tallest Man On Earth, war bereits zweimal Special Guest am Songbird Festival Davos und wird in Irland Sommer für Sommer für die grossen Open Airs gebucht.

Und genau dieser David Hope besuchte nun an zwei Tagen die Oberstufenschule in Schwanden, bevor ihn das Publikum am Samstag an den Irish Nights in Schaffhausen das nächste Mal zu sehen bekommen wird.

Songwriting als Unterrichtsstoff

Hintergrund des Besuchs ist ein spezielles Projekt des Musiklehrers Markus Stadelmann. Er lässt seine Schülerinnen und Schüler im Unterricht die zu lernende Materie wie Notation und Musikalität praxisnah erleben – und lässt sie eigene Songs schreiben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Jugendlichen etwa ein Instrument beherrschen oder erst während der Musiklektionen damit in Berührung kommen. Stadelmann, selber Multiinstrumentalist, zeigt den Schülerinnen und Schülern seit den Sommerferien, wie sie schnell und einfach zu einem Resultat kommen, das «einfach toll tönt», wie er selber sagt.

Hope als Experte

Mitten im Schaffensprozess konnte nun der irische Profi, der seit bald 20 Jahren seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben und Vortragen von Liedern verdient, als Experte gewonnen werden. David Hope, der das Glarnerland von einem früheren Auftritt her bereits etwas kannte, nahm die Einladung gerne an und schaute den Schülerinnen und Schülern während zwei Nachmittagen über die Schultern, besprach mit ihnen Song- und Textstrukturen, machte sich mit ihnen auf die Suche nach passenden Reimen und vermittelte auch punkto Gitarrenspiel den einen oder anderen Griff in die Trickkiste.

Glarus Süd als Inspirationsquelle

Gefragt nach der für manche Touristen doch eher bedrückenden Enge des Tals, meinte Hope, der notabene quasi mit dem rauen Nordatlantik vor der Haustür und fernab von kilometerhohen Erhebungen aufgewachsen ist, dass er das Tal durchaus möge. Die reine Luft, der klare Himmel und die trockene Kälte wirkten sehr inspirierend auf ihn. «Ich kann mir gut vorstellen, dereinst hier an weiteren Songs zu arbeiten», meinte der rothaarige fast 2-Meter-Mann, kurz bevor er sich verabschiedete.

So hinterliess David Hope einen bleibenden Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern – und das Glarnerland wohl definitiv auch bei ihm.