«Dem Gast geben, was er will!»

Im Anschluss an die Hauptversammlung von Gastro Glarnerland referierte Michel Péclard über die aktuelle Lage der Gastronomie und die Wünsche der Gäste.



«Dem Gast geben, was er will!»

«Gutes Essen bieten wir doch alle», war sich Michel Péclard an seinem Referat im Anschluss an die Hauptversammlung von Gastro Glarnerland am letzten Montag im Hotel Schwert in Näfels sicher. «Der Gast will aber mehr, vor allem will er unterhalten werden.» Der Inhaber von rund 15 Lokalitäten im Grossraum Zürich versuche deshalb immer wieder etwas Spezielles zu bieten. Sei es Zuckerwatte oder, dass der Gast den Wein selbst im Weinkeller holen kann. Man müsse Traditionen aufbrechen und Mut für neue Wege haben. «Nur weil man etwas immer so gemacht hat, muss das heute nicht mehr stimmen.» Dies nicht nur bei den Gästen, sondern auch bei den Mitarbeitern. So sind die meisten seiner über 400 Mitarbeiter mit einem Umsatzlohn angestellt. «Wenn das Personal schaut, dass mehr konsumiert wird, profitiere ich ja am meisten.» Auf der anderen Seite probiert er Möglichkeiten aus, damit Arbeit und Familie besser in Einklang gebracht werden kann. «Bei den meisten ist gar nicht der Lohn entscheidend, sondern dass man seine Kinder regelmässig sehen kann.» Denn auch seine Betriebe merken vor allem in der Küche den Fachkräftemangel. «Dabei ist es der geilste Beruf der Welt.» Man könne kreativ sein und Menschen glücklich machen. Auf dieses Problem ging auch Bruno Lustenberger von Gastro Suisse ein. Gerade durch die Corona-Krise sei viel Personal gegangen und habe andere Möglichkeiten gefunden. Mit Kampagnen wolle man hier auf die Attraktivität der Berufe in der Gastronomie aufmerksam machen. Zudem sei künftig die Ausbildung an der Hotelfachhochschule berufsbegleitend möglich und deutlich günstiger. «Den genauen 5-Punkte-Plan dürfen wir aber erst an der kommenden Delegiertenversammlung präsentieren.» Zuvor führte der Präsident von Gastro Glarnerland Hansjürg Rhyner gewohnt pointiert und speditiv durch die eigentliche Hauptversammlung. Positiv vermelden konnte er, dass trotz der zwei Coronajahren die Mitgliederzahl stabil bei 114 geblieben ist. Ausserdem begrüsste er, dass die Landsgemeinde nicht nur beim neuen Wirte-Gesetz, sondern auch bei den Slow Sundays im Klöntal die Bedürfnisse der Gastronomie ins Zentrum gesetzt haben. Für die Zukunft habe man auch das Grossereignis ESAF2025 im Glarnerland ins Auge gefasst und habe da Ideen, wie die Mitglieder von Gastro Glarnerland partizipieren können.