Dem sozialen Mittragen verpflichtet

Die Soroptimistinnen sind im Glarnerland kaum bekannt. Aus ihrem mittragenden, hilfreichen Tun machen sie nicht viel Aufhebens. Geplant und realisiert wird aus dem Stillen heraus. Die Unterstützten – es handelt sich zumeist um Institutionen oder Hilfswerke mit kleinem Budget – wissen das nachhaltige Mittragen sehr zu schätzen.



Hedy Steiger-Bäbler (links) ist aktuelle Präsidentin
Hedy Steiger-Bäbler (links) ist aktuelle Präsidentin

Begriff, Geschichtliches

Der Begriff «Soroptimist» stammt aus dem Lateinischen «sorores optimae» und bedeutet «Die besten Schwestern», womit klar wird, dass dieser Gruppe ausschliesslich Frauen angehören. Die Bedeutung der Bezeichnung verpflichtet. Soroptimistinnen stellen an sich den hohen Anspruch, in Zwischenmenschlichem helfend und mittragend tätig zu sein – aber auch gesellige und bildende Veranstaltungen ins eigene Tätigkeitsprogramm aufzunehmen.

Der erste Club von Soroptimist International wurde 1921 im kalifornischen Oakland (USA) gegründet. Damit entstand ein weltweites Netzwerk für berufstätige Frauen. Politisch ist man bewusst neutral, man fühlt sich an keine Religion gebunden. Soroptimist International ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO), hat bei der UNO einen Beratungsstatus und ist bei verschiedenen UN-Unterorganisationen in New York, Genf, Wien und Paris vertreten.
International gibt es die Soroptimists in mehr als 120 Ländern mit rund 90 000 Mitgliedern in etwa 3200 Clubs. Die weltweit vier Föderationen gliedern sich in Amerika, Europa, Grossbritannien und Irland, Südwestpazifik.

Schweiz

Im Jahre 1950 wurde die Union Schweiz gegründet. Schweizweit sind die rund 2000 Mitglieder in 60 Clubs zusammengeschlossen. Den lokalen Vereinigungen gehören ausschliesslich berufstätige Frauen an, die gleiche idealistische Werte teilen, bereit sind, sich regelmässig zu treffen, an clubeigenen Anlässen teilzunehmen und gemeinsam karitative Aktionen durchzuführen.

Glarnerland


Die Glarnerinnen, aktuell sind das 24 Frauen, traten der Union Schweiz im Jahre 2000 bei. Die Mitgliedschaft ist, wie in andern Regionen, auf Einladung des Clubs und mit der Patenschaft von zwei Soroptimistinnen möglich.

Alle Schweizer Clubs nehmen an der jährlichen Delegiertenversammlung der Schweizer Union teil. Teilnahmen sind auch an internationalen Kongressen oder – weltweit – an Clubmeetings möglich.

Den glarnerischen Club präsidiert Hedy Steiger-Bäbler aus Netstal, wobei das Präsidium alle zwei Jahre wechselt. Das Jahresprogramm und die Spendenprojekte werden durch den Vorstand erarbeitet. Man trifft sich einmal pro Monat im Hotel Glarnerhof. Das Programm beinhaltet Vorträge zu den verschiedensten gesellschaftspolitischen Themen, Besichtigungen und freundschaftliche Treffen mit anderen Clubs. Um Geld für die ausgewählten Spendenprojekte zu sammeln, sind immer wieder gute Ideen gefragt. So bildete im vergangenen Dezember das Benefizkonzert mit dem Orchester con brio in der Aula Glarus ein stark beachteter Höhepunkt. Der Erlös kam dem Bauprojekt des «glarnersteg» zugute. In anderen Jahren wurden unter anderem die Aktion des Netstalers Peter Maag «Weniger kann mehr sein – Hilfe für ein Waisenhaus in Rumänien», der Betrieb eines von einer Schweizerin geleiteten Waisenhauses in Kathmandu oder andere von der Schweizerischen und internationalen Union vorgeschlagene Vorhaben unterstützt. In jedem Fall handelt es sich um Organisationen und Institutionen zu denen es eine Bezugsperson gibt. So hat man stets die Gewissheit, dass die Unterstützung vollumfänglich und am richtigen Ort ankommt.

Es wird – was selbstverständlich ist – ausschliesslich ehrenamtlich gearbeitet, wobei man sich bei grossen Vorhaben stets auf die Mitarbeit aller Mitglieder sowie die verständnisvolle und grosszügige Unterstützung von Firmen und Privatpersonen verlassen kann.

Dass die Soroptimistinnen im Glarnerland weiterhin vielseitig aktiv bleiben und Hilfswerke in ihrer wertvollen und sinnbringenden Arbeit unterstützen, ist ebenso erfreulich wie willkommen.