Den Rehkitzen droht der sichere Tod im hohen Gras

Die Rehkitzrettung im Kanton Glarus ist für Jäger und Landwirte ein zentrales Thema. Gemeinsam hat man in den letzten Jahren zum Thema Rehkitztod nach Lösungen gesucht und mittlerweile auch gefunden. In Kooperation mit den Landwirten setzt die Glarner Jägerschaft sämtliche heute zur Verfügung stehenden Mittel ein, um dem schrecklichen Tod vieler Rehkitzen durch die Mähmaschine oder den Mähdrescher endlich ein Ende zu setzen. Eine der bewährtesten Massnahme ist das Verblenden der Wiesen und seit einigen Jahren auch der Einsatz von Wärmebilddrohnen, welche von ausgebildeten Drohnenpiloten pilotiert und für solche Einsätze sehr erfolgreich eingesetzt werden.



Den Rehkitzen droht der sichere Tod im hohen Gras

Nun ist sie wieder da, die Zeit, in der Rehkitze zu Dutzenden im hohen ungemähten Gras einen schrecklichen Tod erleiden, weil sie von einer Mähmaschine oder einem Mähdrescher überfahren und zerhäckselt werden. Zahlreiche Helfer, vor allem Jäger, aber auch freiwillige Helfer sind in dieser Jahreszeit im Einsatz, um diesem Leid ein Ende zu setzen. Der Glarner Jagdverein hat in enger Zusammenarbeit mit der «Rehkitzrettung Glarnerland» und mit den Landwirten im Kanton Glarus bezüglich Rehkitzrettung grosse Forstschritte gemacht.

Verblenden ist eine der effektivsten Methoden

Nach wie vor ist das Verblenden eine der effektivsten Methoden, Rehkitze vor dem sicheren Tod zu retten. Das Anmähen der Wiese am Vorabend versetzt die Rehgeiss bereits in Alarmbereitschaft. Sie fühlt sich unsicher und bringt im besten Fall ihren Nachwuchs an einen anderen Ort. Beim Verblenden werden ebenfalls am Vorabend vor dem Mähen weisse Tücher, Papier- oder Plastiksäcke über Stangen gestülpt. Diese werden Scheuchen genannt. Beim Aufstellen muss die unmittelbare Umgebung um die Scheuche abgesucht werden. Die Rehgeiss könnte sich unter Umständen nicht mehr trauen, ihr Kitz in der nächsten Nähe der Verblendung abzuholen und aus dem Gefahrenbereich zu führen. Sollte aus irgendwelchen Gründen am darauffolgenden Tag auf das Mähen verzichtet werden, müssen diese Verblendungen sofort wieder entfernt werden. Sonst könnte ein Gewöhnungseffekt entstehen und die Wirkung würde aussetzen.

Viele Rehkitze dank Drohnen vom Tod gerettet

Drohnen mit Wärmebildkamera sind im Kanton Glarus seit 2021 im Einsatz. Bedient werden diese von ausgebildeten Drohnenpiloten. Für die Ausbildung ist der Glarner Jagdverein respektive die Arbeitsgruppe für Drohnenrettung unter Stefan Imhof zuständig. In diesem Jahr haben bereits wieder fünf neue Piloten ihre Legimitation für Drohnenrettungen im Kanton Glarus bekommen. Diese wurden von Drohnen-Spezialisten ausgebildet. Gleichzeitig war die Pilotenausbildung ein Refresher für routinierte und ausgebildete Piloten. Die Rehkitzrettung mit Thermalkamera und Multikopter in der Luft ist die sicherste Methode, um Rehkitze vor Mähmaschinen zu retten. In den letzten Jahren konnten so in der Schweiz bereits über 5000 Rehkitze gerettet werden. Dieses erfolgreiche Projekt ist weiterhin am Wachsen. Allerdings ist der Kauf einer Wärmebilddrohne sehr kostenaufwendig. Deshalb ist die «Drohnenrettung Glarnerland» dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Gesucht: Sponsoren und Gönner

Mit einem Aufruf wenden sich die Rehkitzretter an dieser Stelle an Sponsoren, Gönner und die öffentliche Hand, und bitten diese, ihnen finanziell unter die Arme zu greifen. Die ersten beiden Drohnen wurden durch den Tierschutzverein Glarus grosszügig finanziert. Auf diese Saison hin wurde aus Kapazitätsgründen eine dritte Drohne angeschafft, welche aber erst teilfinanziert ist. Auch der Unterhalt dieser Drohnen sind mit Fixkosten verbunden. KMU und auch Privatpersonen unterstützen dieses Projekt mit Spenden. Allen an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön! Aus genannten Gründen sind die Glarner Rehkitzretter, welche mit dem Bauernverband, den Naturschutzverbänden und dem Glarner Jagdverein Hand in Hand zusammenarbeiten, auf weitere finanzielle Unterstützung angewiesen.

Spendenkonto:

Glarner Regionalbank
Spendenkonto Rehkitzrettung
IBAN: CH63 0680 7710 0319 6784 0

Gesucht Drohnenpiloten und Helfer!

Aufgrund der steigenden Nachfrage von Drohneneinsätzen sucht der Glarner Jagdverein zusätzlich Drohnenpiloten und freiwillige Helfer. Neben den Piloten sind zahlreiche Flughelfer im Einsatz. Diese sind eine grosse Unterstützung und helfen bei der Bergung der Rehkitze. Jagdtechnische Anforderungen und Fachwissen sind nicht nötig. Anmeldungen nimmt sehr gerne Markus Wigger (079 711 41 36) entgegen.