Den Schweizer Polizeischützen blies ein kalter Wind entgegen

Die Schweizer Polizeinationalmannschaft der Schützen bestritt vom 13. bis 17. Oktober die Europameisterschaft in Vingsted (Dänemark). Auch die Glarner Roman Portmann und André Eberhard nahmen daran teil.



Die Schweizer Delegation umringt von Wikingern und der dänischen Polizei. (Bild: zvg)
Die Schweizer Delegation umringt von Wikingern und der dänischen Polizei. (Bild: zvg)

Zehn Schweizer Polizisten aus acht verschiedenen Korps flogen nach Dänemark an die Polizei-Europameisterschaften im Sportschiessen. Nach den Reisestrapazen wurden sie in Billund von einem Polizeireisecar abgeholt und nach Vingsted zu einem top modernen Sportzentrum gebracht. Die Schiessanlage sowie die dazugehörige Infrastruktur gehört zu den grössten Anlagen Europas. Die Schweizer Delegation merkte bald einmal, dass sie in Dänemark eine tadellose Organisation vorfinden würden.

Winterliche Vorboten zeigten sich

Nachdem die Schweizer bereits im Freitagstraining erstmals die nordische Kälte zu spüren bekamen, wussten sie, dass am nächsten Tag der Kleinkaliber-Dreistellungsmatch kein leichtes Unterfangen werden würde. Doch die anderen Athleten der 23 angereisten Nationen hatten mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen. Bei -3 Grad Celsius nahmen Roman Portmann von der Kantonspolizei Glarus sowie André Eberhard (Kapo SG) den 40 Schuss umfassenden Liegendteil in Angriff. Durch die Kälte beeinflusst gelang ihnen nicht ein Start nach Mass. Eberhard (389) und Portmann (386) konnten sich trotzdem im Mittelfeld der 28 Polizisten halten. Während der Neo-St. Galler mit 366 Stehendpunkten weiterhin mit dem Mittelfeld mithalten konnte, verlor Portmann mit 355 Ringen weiter an Terrain. Auch ein letzter Versuch, sich bei der Kniendstellung nochmals aufzubäumen, missriet ihm mit 362 Zählern. Mit 1103 Punkten klassierte er sich auf dem 20. Schlussrang. Während auch andere Athleten im Kniendteil Mühe bekundeten, nutzte André Eberhard die Gunst der Stunde. Mit 379 Zählern und einem Total von 1134 Punkten schoss er sich nach vorne auf den 6. Zwischenrang, was gleichzeitig die Finalteilnahme der besten 8 Schützen bedeutete. Die Medaillenchancen waren minim, hatte doch der Drittklassierte Deutsche Internationale Christian Butz, bereits einen Abstand von sieben Punkten. Aus dem Traum eines perfekten Finals wurde mit 90,4 Ringen nichts. Der Glarner konnte zumindest den 6. Diplomrang verteidigen. Der Titel ging mit 1242,4 (1149/93,4) Punkten an der Litauer Rimvydas Specius vor dem Tschechen Petr Adamec (1237,5).

Dem Druck nicht standgehalten

Am Tag danach, als die Muskeln wieder Betriebstemperatur erreicht hatten, galt es auf die 10 Meter Distanz mit dem Luftgewehr in den Angriff überzugehen. Die Erwartungen an Portmann sowie Eberhard waren gross, war doch ihre Spezialdisziplin an der Reihe. Auch die beiden Athleten selbst glaubten mit einem guten Wettkampf mit der Spitze mithalten zu können. André Eberhard erwischte einen bedenklich schlechten Start und so waren seine Träume von Edelmetall an einer Europameisterschaft schon früh geplatzt. Der Kampf zahlte sich nicht aus und so musste er sich mit enttäuschenden 577 Ringen begnügen. Auch Roman Portmann konnte nicht sein ganzes Können abrufen. Er zeigte zu Beginn jedoch eine verheissungsvolle Vorstellung, doch auch ihm passierten unnötige Fehler. Mit 576 Zählern belegte er den 16. Rang direkt hinter Eberhard. Bei 31 Startern klassierten sie sich direkt im Mittelfeld. Die Russen feierten mit Alexander Dryagin (695,7/594/101,7) und Nazar Luginetz (692,5/589/103,5) einen Doppelsieg. Der in London startende Olympiateilnehmer Roberto Martin Gonzales fiel gar vom 2. auf den 3. Schlussrang zurück. Beide Glarner waren sich jedoch einig, dass sie in vier Jahren in der Türkei einen weiteren Angriff starten werden. Auch die übrigen Schweizer blieben bis auf den 8. Diplomrang von Sandra Monney beim Luftgewehrmatch erfolglos.