Denkmal für die Leiden am Panixer

Vor genau 213 Jahren überquerte die Armee von Feldmarschall Suworow den Panixerpass in Elm. Aufgrund der widrigen Verhältnisse liessen Hunderte von russischen Soldaten ihr Leben in den Glarner Bergen. Am letzten Samstag wurde auf der Alp Wichlen ein Denkmal für den russischen Soldaten eingeweiht.



Denkmal für die Leiden am Panixer

Der wettermässige Unterschied hätte am letzten Samstag auf der Alp Wichlen nicht extremer sein können. Während gestern die zahlreichen Gäste zur Denkmaleinweihung einen der schönsten Herbsstage des Jahres geniessen konnten, mussten die Tausenden Soldaten unter General Suworow bei starkem Schneetreiben den Weg über den Panixerpass unter die müden Füsse nehmen. Hunderte von ihnen liessen bei diesem Gewaltmarsch durch Erschöpfung, Kälte oder dem unsicheren Untergrund hier ihr Leben. Auf dieses Schicksal macht nun das Denkmal des russischen Soldaten auf der Alp Wichlen aufmerksam. Ein Grenadier blickt mit entschlossenen Augen in die Glarner Alpenwelt.

Schwierige Zeit für den Kanton

Den grossen Generälen widmet man aufgrund ihrer Siege und Taktiken ganze Kapitel in der Geschichte. Ihre Erfolge waren aber nur möglich durch die Opferbereitschaft der Soldaten, die für die Siege ihr Leben lassen mussten. Vor über 200 Jahren fielen dabei die wenigsten Soldaten während der Schlacht, die Gewaltmärsche unter widrigsten Umständen, Hunger und Krankheiten dezimierten die Armeen deutlich stärker. «Zu den grössten Verlieren eines Kriegen gehört aber immer auch die Zivilbevölkerung, vor allem Kinder und Frauen», betonte Elsbeth Rüegg, die Patin des Denkmals. Auch Landammann Andrea Bettiga wies bei seiner Rede darauf hin, dass die Zeit der napoleonischen Kriege auch für die Schweiz und gerade für das Glarnerland eine schwere Zeit war. «Vielleicht die schwierigsten in der ganzen Geschichte des Landes Glarus.» Der Bergkanton musste auf einen Schlag eine Armee mit 20 000 Soldaten ernähren. Was diese nicht gebrauchen oder mitnehmen konnten, wurde vernichtet, damit es dem Feind nicht in die Hände fiel. «Dadurch wurden vielen Glarnerinnen und Glarnern die Existenzgrundlage genommen.» Auch dafür soll der einfache Soldat ein Mahnmal sein. Mit einer sakralen Zeremonie durch Vertreter der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirche wurde anschliessend die Skulptur von Schischi Krauer eingesegnet.

Internationale Gäste

General Suworow habe ihn schon seit vielen Jahren faszinierte, erklärte der Ukrainer Boris Poljakov. Vor zwei Jahren war es dann so weit und er besuchte die historische Stätte in Elm. Im Gespräch mit Kaspar Rhyner sei dann die Idee zum Denkmal entstanden. Dank der zahlreichen einheimischen und ukrainischen Unterstützung konnte er das Ergebnis nun betrachten. «Ich war höchstens der Funke, der das Feuer für dieses Denkmal entfachen konnte.» Welche Bedeutung das Denkmal und vor allem der berühmte General in ihren Ländern hat, zeigte die Anwesenheit der Botschafter der Ukraine und der Russischen Föderation, Igor Dir und Alexander Golovin. Beide sprachen den Initianten ihren grossen Dank aus. Der russische Konsul Konstatin Nefedov bedankte sich bei der ganzen Schweiz, die das Andenken an Suworow hoch hält, so wie hier auf Wichlen.