Denkmalpflege: Beitrag für den Freulerpalast

Der Dachstuhl des Freulerpalastes wird für die Museumsnutzung zugänglich gemacht. Es entstehen Ausstellungsräume, die sich mit der Geschichte des Textildrucks, des internationalen Handels und der Industrialisierung im Kanton Glarus befassen.



Der Freulerpalast wird für die Museumsnutzung erweitert • (Foto: Samuel Trümpy)
Der Freulerpalast wird für die Museumsnutzung erweitert • (Foto: Samuel Trümpy)

Der Freulerpalast ist das wohl bekannteste Baudenkmal von nationaler Bedeutung im Kanton Glarus. Für die Erweiterung des Museums im zweigeschossigen Dachstuhl müssen einige bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Zunächst muss die Hauswartwohnung im Dachgeschoss des Seitenflügels zurückgebaut werden. Ausserdem müssen zahlreiche Einbauten aus dem 20. Jahrhundert entfernt werden, um den historischen Charakter des Gebäudes wiederherzustellen. Es sind zudem Anpassungen an die Brandschutzvorschriften und an die Anforderungen von künftigen Ausstellungen notwendig. Der Abschluss der Arbeiten ist für den Sommer 2024 geplant. Der Freulerpalast wird bereits seit 1946 als Museum genutzt und steht unter Schutz von Bund, Kanton und Gemeinde.

Geschmack für Kunst und Handwerk

Der Erbauer des Palastes, Kaspar Freuler, war Oberst des schweizerischen Garderegiments und organisierte Truppen für den König von Frankreich. Der Palast wurde 1641 inmitten von Näfels gebaut. Er zeugt von Freulers Reichtum und zeigt seinen guten Geschmack für Kunst und Handwerk. Die Prunkzimmer und der Festsaal sind mit aufwendigen Wand- und Deckentäfern, Bodenbelägen und Kachelöfen ausgestattet. Das Portal des Palastes ist reich verziert und besitzt eine geschnitzte Tür. Der frühbarocke Bau zählt zu den prächtigsten Wohnbauten der Schweiz. Es sind nur wenige Vergleichsobjekte nördlich der Alpen bekannt.

Für die Erweiterungsarbeiten sind Bundes-, Kantons- und Gemeindebeiträge vorgesehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Franken, wovon rund 400 000 Franken beitragsberechtigt sind. Der maximale Bundesbeitrag beträgt 89 900 Franken, der maximale Kantonsbeitrag 73 300 Franken und der maximale Gemeindebeitrag 48'900 Franken. An der Landsgemeinde 2021 wurde ein Beitrag von 2,5 Millionen Franken vom Kanton für die für bauliche Massnahmen und an die Erneuerung der Textildruckausstellung im Freulerpalast gesprochen.