Eigentlich ist er schon ad acta gelegt, der hässliche Mord am alten Hefti. Begraben in den Tiefen der ungelösten Glarner Mordfälle. Doch dann wird am Zürichberg ein Raubmord begangen und die Spuren führen Staatsanwalt Gilles Wetter ins Glarnerland. Dort stellt der kriminalistische Profi mit der Hilfe des jungen Polizeikommandanten Egli – auch er ein Auswärtiger – fest, dass bei der Untersuchung geschlampt wurde und dass Filz eben doch dicker ist als Wasser.
Hier im Glarnerland, wo jeder jeden kennt und wo alle ihre Geheimnisse gut hüten müssen, siedelt Gubler ihren Kriminalroman an. Die Figuren sind erfunden, doch gibt es für jede und jeden Vorbilder im richtigen Leben, was einen Schlüsselroman verspricht. Mit unbeirrbarem Blick schaut die Frauenärztin auf die bessere Glarner Gesellschaft, sie ist sich von Berufs wegen gewöhnt, objektiv zu bleiben, eine Anamnese zu stellen, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Dass sie diese Fähigkeiten jetzt auf ihre grosse Leidenschaft, das Schreiben überträgt, verspricht neben Spannung auch neue Einblicke in einen alt-bekannten Kanton mit einigen blutigen Geheimnissen.
Gublers Roman ist eben im Südostschweiz Buchverlag erschienen, die Autorin studierte an der Schule für angewandte Linguistik in Zürich literarisches Schreiben und hat die Fahrt «Zürich – Glarus retour», mit der alles beginnt, viele Male selbst gemacht. Hier – im Glarner Sprinter – ist sie dem Vernehmen nach sogar zu ihrem Roman inspiriert worden. Die Freunde der Landesbibliothek sind stolz, dass sie dieses Buch als erste dem Glarner Publikum präsentieren dürfen. Denn dort, wo die meisten Leute bloss auf den Bummelzug umsteigen, fängt das Grauen grade erst an. Eintritt für Mitglieder gratis, für Nicht-Mitglieder 15 Franken, anschliessend Apéro.
