Der ambitiöse Zeitplan stimmt (noch)

Ist das Wetter gnädig und gehen die Bauarbeiten an der neuen Aeugstenbahn weiter wie bisher, wird die erste neue Gondel plangemäss im Juli die „Jungfernfahrt“ bestreiten. Sichtbar vor allem die Arbeiten unten bei der Talstation, während die Fortschritte bei den Stützen und der Bergstation nur auf weite Distanz zu sehen sind. Genossenschaftspräsident Thomas Becker und Stefan Trümpi von Jackcontrol AG orientierte die Genossenschafter an der ersten ordentlichen Generalversammlung im GH in Ennenda.



Der ambitiöse Zeitplan stimmt (noch)

Das Interesse der Genossenschafter an der 1. Generalversammlung war gross, waren doch an diesem Abend 149 Stimmberechtigte anwesend, um sich von Präsident Thomas Becker über den neusten Stand zu informieren. Der Saal im GH war praktisch bis auf den letzten Platz besetzt als Becker zu Beginn erklärte, wie es sich mit den Anteilscheinen verhalte. Diese seien, so Becker, jeweils auf den Namen des Zeichnenden ausgestellt und nur durch Meldung an den VR und mit dessen Einverständnis auf einen anderen Besitzer übertragbar.

Beginn im Dezember 2007

Die Genossenschaft, so Becker in seinem Jahresbericht, sei am 18. Dezember 2007 ins Leben gerufen worden und bereits im Januar 2008 sei der Eintrag ins Handelsregister erfolgt. Bereits im März 2009 wurden, unter Vorbehalt der Realisierung, die elektronischen Arbeiten und ein Teil der geplanten Bahn an die Firma Inauen-Schätti AG vergeben. Im Juli 2008 betrug der aktuelle Stand der zugesagten Beiträge von Genossenschafter bereits rund 700 000 Franken. Nach Gesprächen mit Behörden und Planern wurde im Oktober 2008 die Baueingabe bei der Gemeinde Ennenda eingereicht und der Baubeginn auf Anfang 2010 festgelegt. „Im Juli 2009 wurde dann endlich die Baubewilligung erteilt und am 22. Juli hatte die erste ausserordentliche Genossenschafterversammlung hier im GH stattgefunden.“ Ein zwischenzeitliches Thema war der Fund von 40 000 Jahre alten Skeletten von Höhlenbären in der Giessbachhöhle, die aber auf den Baufortschritt keinen Einfluss ausüben werden.

Eine Herausforderung an die Arbeiter und Maschinen

Über das gesamte Bauvorhaben der neuen Aeugstenbahn orientierte im Anschluss an die offizielle Versammlung Stefan Trümpi von Jackcontrol AG in Glarus. „Eines vorab; die Arbeiten an diesem Projekt sind sehr anspruchsvoll und der Zeitplan äusserst knapp“. Galt es doch, so Trümpi in seinem Vortrag weiter, nach dem Spatenstich im Februar abzuwarten bis die anspruchsvollen Arbeiten auf der wohl heikelsten Baustelle bei der 33 Meter hohen Stütze 1 in Angriff genommen werden konnten. In eindrücklichen Bildern zeigte er den anwesenden Genossenschaftern, unter welchen zum Teil wirklich fast abenteuerlichen Bedingungen gearbeitet werden musste. Vor allem Stütze 1 aber auch veränderte Bedingungen bei der Bergstation führte die Bauleitung immer wieder vor schier unlösbare Probleme. Aber immer wieder konnte ein Weg gefunden werden, sodass bis heute der Zeitplan mehr oder weniger eingehalten werden konnte. Wie Trümpi betonte funktioniere vor allem die Zusammenarbeit mit der Firma Inauen-Schätti ausgezeichnet und dank angepassten Massnahmen sei es sogar möglich gewesen, im Interesse der Genossenschaft Kosten einzusparen. Dies wohl zu Lasten des Zeitplanes, der aber nach wie vor so ausgelegt sei, dass in den Sommerferien mit der Eröffnung der neuen Bahn gerechnete werden darf. Dann werde die erste achter Gondel sich von der Talstation in Ennenda in Richtung Bergstation auf Aeugsten bewegen.

Nostalgie kommt auf, wenn man die alte offene Gondel in der Wiese neben dem Neubau der Talstation liegen sieht. Sie wird, so die Verantwortlichen, später einen würdigen Platz finden um den zukünftigen Gästen einen Blick in die Vergangenheit der Bahn zu vermitteln.