Der Aufstieg kam per Telefon

Glarus 1 steigt nach einem dramatischen Match gegen St. Gallen 3 wieder in die zweite Liga auf. Die zweite Mannschaft scheiterte mit Pech gegen Andelfingen.



Knapp aber es reichte: Glarus 1 steigt auf (Bild: jhuber)
Knapp aber es reichte: Glarus 1 steigt auf (Bild: jhuber)

Was für eine Nervensache! Nach einem über fünf Stunden dauernden Match und einem Stichkampf mit Kurzpartien wussten die Glarner immer noch nicht, ob sie den Aufstieg in die zweite Liga geschafft hatten. Die Manschaft aus St. Gallen war bereits abgereist, als die Erlösung per Telefon kam: Glarus hat es geschafft, der Aufstieg konnte hauchdünn realisiert werden.

Ausgeglichener geht’s nicht

Mit Glarus und St.Gallen standen sich zwei gleichwertige Teams gegenüber. Vier Stunden lang konnte sich keine Mannschaft absetzen. Christof Gutscher eröffnete das Skore mit einem Remis, Oswald Bürgi brachte Glarus mit seinem Sieg in Front, aber gleich darauf kam mit Martin Jennys Aufgabe der Ausgleich für die St.Galler. Auch Rolf Danz musste sich geschlagen geben, und so lagen die Glarner plötzlich gefährlich im Hintertreffen. Peter Gurtner und Werner Ziltener mussten im Minimum einen Sieg und ein Remis erreichen, damit Glarus im Spiel blieb. Werner Ziltener erhielt in einer schwierigen Stellung ein Remisangebot, da der St.Galler glaubte, mit einem Unentschieden den Aufstieg sichergestellt zu haben. Umso besser für Glarus. Peter Gurtner hatte sich ebenfalls aus einer ungemütlichen Lage herausgearbeitet und gewann seine Partie bravourös. Nun stand es 3:3, die Feinwertung der Partien ergab 10.5:10.5 – unentschiedener geht’s nicht.

Trubel ums Regelwerk

Was nun? Nach der Konsultation des Regelwerks und telefonischer Absicherung bei Markus Angst, dem Leiter der Mannschaftsmeisterschaft, stand fest, dass man noch einmal vor die Bretter zu sitzen hatte: Gleiche Besetzung, keine Einwechslungen, vertauschte Farben und nur 15 Minuten Zeit. Gewissermassen das Penaltyschiessen im Schach. Dummerweise für St.Gallen war ihr Spitzenspieler nach seiner Partie schon heimgefahren, so dass Glarus mit einem Forfaitsieg startete. St.Gallen spielte unter Protest. Nach Ablauf der Kurzpartien stand es wiederum 3:3. Erneut war das Reglement gefragt. Zählte die Feinwertung auch bei den Kurzpartien? Dann wäre Glarus Sieger, andernfalls müssten nochmals Kurzpartien gespielt werden. Markus Angst war nicht mehr erreichbar und das Reglement brachte keine Klarheit. St.Gallen wartete die weiteren Ereignisse nicht mehr ab und reiste ab. Eine halbe Stunde später traf Markus Angsts Rückruf ein. „Die Feinwertung mit Brettpunkten zählt auch bei Stichkämpfen“, lautete das Verdikt. Aufatmen bei Glarus. Der sofortige Wiederaufstieg in die zweite Liga ist Tatsache.

Glarus 2 scheitert unglücklich

Auch die zweite Mannschaft wollte nach oben, von der 4. in die 3. Liga. Die Glarner gingen allerdings als klare Aussenseiter in den Auswärtsmatch gegen Andelfingen. Glarus begann stark und erspielte sich auf einigen Brettern Vorteile. Aber nur Jacques Jenny brachte mit einer angriffig geführten Partie den ganzen Punkt ins Trockene. Werner Furthmüller und Werner Weibel mussten sich mit einem Remis zufrieden geben, während Walter Niederer, Emil Michel und André Stegel keine Punkte ins Glarnerland mitnehmen konnten. Mit etwas mehr Glück wäre es Glarus fast gelungen, dem Favoriten ein Schnippchen zu schlagen. Dennoch kann die zweite Mannschaft mit Zufriedenheit auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken.