Der Beitrag des Jägers vor und nach dem Schuss

Einmal mehr bot die lintharena sgu in Näfels Gastrecht für einen Informationsanlass des Glarner Jagdvereins. Gerade rechtzeitig vor Beginn der Hochwildjagd im Kanton Glarus erfuhren die Glarner Jäger und zahlreiche Interessierte die neuesten Informationen über die Vorschriften in Bezug auf die Wildbret-Hygiene, die gastronomischen Ansprüche auf das Wildfleisch sowie die Jagd im Kontext eines zeitgemäss Tierschutzes.



Die Glarner Nimrode zeigten sich vom Informationsanlass begeistert. (Bilder: hasp) Fritz Stüssi
Die Glarner Nimrode zeigten sich vom Informationsanlass begeistert. (Bilder: hasp) Fritz Stüssi

Just zum Anfang der Jagdsaison 2017, nur wenige Wochen vor Beginn der Glarner Hochwildjagd im Kanton Glarus, hatte der Glarner Jagdverein unter straffer und kompetenter Führung ihres Präsidenten Fritz Stüssi zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Themen waren die «Wildbret-Hygiene aufgrund neuer Vorschriften», «Ansprüche an das Wildfleisch aus der Sicht der Gastronomie» und last not least «Jagd im Kontext eines zeitgemässen Tierschutzes». Diese drei Themen waren vermutlich auch der Grund gewesen, dass viele Glarner Jäger und zahlreiche Interessierte den Weg in die Näfelser lintharena fanden, um an dieser hochinteressanten Informationsveranstaltung teilzunehmen. Wesentlich zum erfolgreichen Abend beigetragen haben die beiden Referenten, der Bündner Dr. med. vet. Rolf Hanimann und der Glarner Gastwirt und Gastrochef der Sportbahnen Braunwald Claudio Keller.

Neue Vorschriften für die Wildbret-Hygiene


Als Leiter des Amtes für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit und gleichzeitig Kantonstierarzt für Graubünden und Glarus referierte Dr. med. vet. Rolf Hanimann über das Thema «Wildbret-Hygiene aufgrund neuer Vorschriften». Diese beinhalten punktuell einige Änderungen. Dabei geht es vor allem um die Fleischuntersuchung beim Schalenwild. Ausgangslage ist eine Revision des Lebensmittelgesetzes. Dieses beinhaltet die Pflicht zur Untersuchung und Dokumentation des Jagdwildes. Voraussetzung ist dabei die Rückverfolgbarkeit des Abschusses. Dazu gehört das Plombieren nach dem Schuss, die Sachkunde des Jägers sowie ganz wichtig die Bewertung des Fleisches. Hier ist festzustellen, dass die Beurteilung grundsätzlich Sache des Jägers ist. Damit dies mehr oder weniger problemlos geschieht, werden ab 2018 fachspezifische Schulungen angeboten. Bei eigenem Hausgebrauch des Wildbretes entfallen diese Vorschriften sowieso! Wie sehr das Thema bewegte, konnte aus der anschliessenden regen Diskussion entnommen werden.

Ansprüche an das Wildfleisch


Die Ansprüche auf das reine BIO-Wildfleisch sind gross. Grundlage für den richtigen Umgang mit Wildbret ist das neue Lebensmittelgesetz, welches seit dem 1. Januar 2017 in Kraft ist. Darin festgehalten ist die Bearbeitung des Wildes, das Schlachten des Wildes bis hin zur Fleischkontrolle. Anhand einer Grafik zeigte der Referent einige Beispiele, auf was die Gastronomie, im Speziellen der Koch schauen muss, damit absolut einwandfreies Wildfleisch in der Pfanne zubereitet werden kann. Von den wertvollen Tipps für das Handling mit Wildfleisch für ein perfektes Wildbret zeigten sich die Glarner Nimrode begeistert.

Jagd im Kontext eines zeitgemässen Tierschutzes


Noch einmal schöpfte Dr. Hanimann aus seinem reichlichen Wissensfundus. Sein Vortrag über all die eidgenössischen und kantonalen Gesetzesvorschriften über die Jagd und das Jagdwesen dürfte den einen oder anderen der Anwesenden physisch ziemlich beansprucht haben. Und in der Tat: Um sich erst einmal im Dschungel aller Gesetzesvorschriften zurechtzufinden, sollten Herr und Frau Jäger so kurz vor Beginn der Jagdsaison sich ab und zu mal die entsprechenden Gesetzesvorschriften zu Gemüte führen. Dies im Sinn und Geiste einer sauberen Jagd und einem respektvollen Umgang mit dem Wild. Auch dieses Thema wurde im Anschluss eifrig diskutiert. Dr. Hanimann wusste die Fragen jederzeit kompetent zu beantworten.

Die Jagdsaison 2017 kann beginnen!


Hauptthema nach der Veranstaltung unter Glarner Nimroden war natürlich der bevorstehende Beginn der Jagdsaison 2017. Gestartet wird traditionell immer ersten Montag im September mit der Hochwildjagd. Wir wünschen jetzt schon allen Glarner Jägerinnen und Jäger ein kräftiges «Weidmannsheil»!