Der Bergpieper

Der Bergpieper ist die häufigste Vogelart der offenen Alpweiden und alpinen Rasen zwischen 1700 und etwa 2600 m ü.M. Der Bergpieper fällt im Juni und Juli in diesen Gebieten durch seinen Singflug auf.



Der Bergpieper ist die häufigste Vogelart der offenen Alpweiden.
Der Bergpieper ist die häufigste Vogelart der offenen Alpweiden.

er Bergpieper kommt in den Bergregionen Mitteleuropas (Pyrenäen, Alpen, Karpaten, Balkan), im Kaukasus sowie in den Gebirgen Irans und Zentralasiens vor. Die Schweiz beherbergt etwa einen Viertel der europäischen Population. Daneben leben auch in Österreich und Rumänien grosse Bestände. Die Schweiz trägt somit eine grosse Verantwortung für das Überleben dieser Vogelart in Europa.

Lebensraum Alpweiden

Der Lebensraum des Bergpiepers sind offene, kurzgrasige Wiesen, wie sie bei uns in genutzten Alpgebieten und weiter oben in den alpinen Rasen des Hochgebirges vorkommen. Der Lebensraum des Bergpiepers schliesst sich an denjenigen des Baumpiepers, seiner Schwesterart, an, der noch dort vorkommt, wo einzelne Bäume aufkommen. Auf Alpweiden oberhalb der Baumgrenze lebt der Bergpieper in zum Teil unglaublicher Dichte. Bei den Engiseen auf dem Weg zur Leglerhütte kann alle 100–200 m ein neues Bergpieper-Paar beobachtet werden. Im Mai und Juni markieren die Männchen ihr Revier, indem sie einen auffälligen, lauten Fluggesang vortragen. Auch an andern Orten im Kanton können sehr hohe Dichten des Bergpiepers beobachtet werden, wie auf der Alp Bischof in Elm, auf Fessis in Sool, auf Obersand, im hinteren Bächital, auf Aueren ob Netstal usw. Es ist auf jeden Fall der bei Weitem häufigste Vogel auf baumlosen Alpweiden.

Opfer des Kuckucks

Die Bruten des Bergpiepers sind in diesen Höhen stark vom Wetter abhängig. Normalerweise bringt er zwei Bruten von je etwa 4–5 Jungen hoch. Wenn es im Juni oder Juli zu Schneefällen oder Kälteeinbrüchen kommt, ist der Bruterfolg deutlich geringer. Der Bergpieper ist ein häufiges Opfer des Kuckucks, wohl das häufigste oberhalb der Waldgrenze. Der Bergpieper ist ein Bodenbrüter. Seine Jungen werden darum immer wieder vom Fuchs, Hermelin oder von Hunden getötet. Nach abgeschlossener Brut verlässt der Bergpieper im September die Brutgebiete und zieht in seinen Überwinterungsraum im Mittelmeerraum. Einzelne Bergpieper überwintern auch an Seen in der Schweiz. Im Frühling ziehen die Bergpieper im März/April zurück in die Schweiz und versuchen dann zu ihren Brutgebieten zu gelangen. Wenn es im April/Mai noch viel Schnee in den Bergen hat, warten die Bergpieper in den Gebirgstälern auf die Schneeschmelze in der Höhe. Dann können zum Beispiel im Riet in Näfels Dutzende von Bergpiepern beobachtet werden.

In der Schweiz kommt der Bergpieper nur im Alpenraum und im südlichen Jura vor. In den Mittellandkantonen gibt es diese Vogelart nicht. Abgesehen von wetterbedingten Schwankungen, ist der Bestand an Bergpiepern in der Schweiz stabil. Es ist die Charakterart der Alpweiden.

Bergpieper
Bestand in Europa zirka 600 000 Paare
Bestand in der Schweiz zirka 150 000 Paare
Bestand im Kanton Glarus zirka 2000–3000 Paare