Es war das letzte Mal, dass Anton Landolt als Chef der Spezialdienste die Verkehrszahlen präsentierte und das Schicksal spielte ihm in die Hände: Noch 326 Unfälle ereigneten sich 2024, das sind 75 weniger als im Vorjahr. Insbesondere, so Landolt, seien die Automobilist/-innen vorsichtig und gut gefahren, denn auf ihr Konto geht die grösste Reduktion (-74 Unfälle) und auch die Fussgänger wurden weniger oft verletzt, es waren noch vier (im Vorjahr waren es 18). Seit Aufzeichnungsbeginn – also 1957 – gab es noch nie so wenig Verletzte auf Glarner Strassen und dies, obwohl hier noch nie so viele Fahrzeuge unterwegs waren – es waren mit 38 08 fast 12 Mal mehr als 1957. Da die Hauptachse von Näfels bis Schwanden den Unfallschwerpunkt bildet, liegt es nahe, diese Reduktion auch auf die staubedingte Verlangsamung des Verkehrsflusses zurückzuführen. Zudem, so Landolt, zeige sich der positive Einfluss von Fahrassistenzsystemen. Die Kantonspolizei ist zudem während des gesamten Jahres in der Prävention aktiv, um bereits die Kinder, aber auch alle anderen zu sensibilisieren, damit sie angepasst fahren, den Abstand einhalten und immer aufmerksam bleiben. Denn – einer der Wermutstropfen – nach wie vor war Alkohol am Steuer beim Lenkerzustand die höchste Unfallursache (18 Unfälle). Etwas, was gänzlich vermieden werden könnte. Da viele Velos – und insbesondere mehr E-Bikes – auf Glarner Strassen unterwegs sind, gibt es neu am Samstag, 24. Mai, von 9 bis 15 Uhr auf dem Kasernenplatz Glarus (altes Eisfeld) einen kostenlosen E-Bike-Sicherheitstag. Infos auf www.gl.ch.
Im Trend, ja gar darüber
Negativ entwickelt sich dagegen die Kriminalität. Während die Straftaten in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent zunahmen, waren es im Glarnerland gleich 20 Prozent mehr: in absoluten Zahlen wurden 2044 Straftaten verfolgt, das sind 400 Straftaten mehr als noch 2023. Was jedoch um 11 Prozent abnahm, waren die Gewaltstraftaten. Besonders schwer wiegen die vier Vergewaltigungen. Stark nahmen die Vermögensdelikte zu – wobei die 111 Einbruch- und Einschleichdiebstähle (im Vorjahr 68) im Vergleich zur Gesamtschweiz, wo täglich 126 Mal eingebrochen wird, noch eher bescheiden dastehen. Auch Cyber-Kriminalität nahm um 66 auf 174 Straftaten zu. Wobei dies teilweise auf einen sehr aktiven einzelnen Täter zurückgeführt werden kann, dem 2022 allein 130 Taten nachgewiesen wurden und der weiter aktiv ist. Positiv ist zwar, dass es 2024 keinen Drogentoten gab, zu denken geben Rolf Gubser, dem Chef der Kriminalpolizei, mit den markant gestiegenen Betäubungsmitteldelikten (126 gegenüber 85 im 2023, es wird vor allem Drogenhandel verfolgt) das Leid der Suchtkranken und ihren Familien. Denn zusammen mit der Abhängigkeit führen auch die Streckmittel zu schweren körperlichen Erkrankungen. Im Glarnerland werden vorwiegend Marihuana, Haschisch, Heroin und Kokain gehandelt, dagegen sind Metamphetamine (mit ihren oft tödlichen Folgen) noch kein zentrales Thema.