«Der Bobsport ist meine Leidenschaft»

In nächster Zeit wird Sepp Kubli Präsident von Swiss Sliding, dem nationalen Dachverband des Bob- und Rodelsports. Neben Kubli haben mit Eckehard Fasser und René Zwicky zwei weitere Glarner Einsitz im Vorstand.



Sepp Kubli aua Netstal, der designierte Präsident von Swiss Sliding (Bilder: e.huber)
Sepp Kubli aua Netstal, der designierte Präsident von Swiss Sliding (Bilder: e.huber)

Der Bobsport und das Glarnerland scheinen irgendwie zusammenzupassen. Schliesslich ist das Team um Eckehard Fasser immer noch der letzte Schweizer Viererbob, der Olympisches Gold holen konnte. Nahe an Erfolgen stand zu seiner Zeit auch der junge Glarner Anschieber Sepp Kubli. Als aktiver Leichtathlet war er mit 18 Jahren damals bei den bekannten und erfolgreichen Bobpiloten sehr begehrt. «Zu jener Zeit gab es so viele Piloten und Teams, dass da immer wieder recht wild untereinander getauscht wurde. Zustände, von denen wir heute nur träumen können.» An der ersten Junioren-WM erreichte sein Team eigentlich den zweiten Platz, wurde aber wegen einem verlorenen Teil disqualifiziert. Bei den Profis war er dann auch ganz nah an einem grossen Erfolg. «Tage vor der WM wurde ich dann aber vom Verband aus dem Nico-Baracchi-Team geworfen. Begründet wurde es mit meiner Erkältung, da gab es aber eigentlich andere Gründe.» Das alles hat er aus der Tageszeitung «Sport» erfahren.

Das Team wurde anschliessend mit vier Hundertstelsekunden Rückstand auf Gustav Weder Zweiter. «Mit mir waren die Startzeiten und der Team Spirit immer besser (Nico Baracchi der Lebemann – vermutlich das grösste Schweizer Eistalent aller Zeiten, konnte das Team nicht führen); der Titel deshalb für mich noch heute sehr realistisch.» Der Frust über die Degradierung hatte aber auch etwas Gutes. Dies führte Kubli dazu, dass er als gelernter Sanitär eine eigene Firma gründete und nun rund 30 Jahre sein Unternehmen erfolgreich führt.

Dem Bobsport hat er aber trotzdem nicht gänzlich den Rücken gekehrt. «Auch später war ich immer stark bei den Teams und jahrelang im Vorstand und zum Schluss Vizepräsident beim Bobclub Zürichsee.» Dann kam vor wenigen Wochen die Anfrage von zwei Swiss Sliding-Vorstandsmitglieder. «Der aktuelle Präsident Jürg Möckli orientiert sich beruflich neu und wollte so das Präsidium langsam abgeben.» Aktuell steht er noch mitten in Verhandlungen mit den Sponsoren und möchte diese Aufgabe erfolgreich abschliessen. «Sobald das erledigt ist, werde ich sein Amt übernehmen.» Auf die neuen Aufgaben freut sich Kubli schon sehr, aber auch auf die Arbeit mit dem gesamten Vorstand. «Das Glarnerland ist hier ja sehr gut vertreten.» Bereits seit vier Jahren sind da schon Eckehard Fasser und René Zwicky Mitglieder des Gremiums. Während Letzterer vor allem für den guten Kontakt zu den Bahnen in St. Moritz zuständig ist, habe Fasser und der Vorstand den Verband aus einer vor allem finanziell schwierigen Zeit herausgeführt. «Es ist schön, dass ich hier einen jetzt sehr gut aufgestellten Verband übernehmen kann.» Die Aufgaben des Vorstandes sieht Kubli neben der Beschaffung der finanziellen Mittel auch in der Aufsicht über die Geschäftsführung, aber vor allem auch die Zusammenarbeit mit den Mitgliedsvereinen und den weiteren Playern wie Swiss Olympic und dem Bund im Allgemeinen. «Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass unsere Sportler erfolgreich an den Start gehen können.» Und dies nicht erst auf der höchsten Ebene im Weltcup, sondern vor allem auch beim Nachwuchs, der Basis des Spitzensports, denn die Schweiz soll wieder so begeistert vom Bobsport sein, wie es in den 80er- und 90er-Jahren einmal war.