Durch die Murgänge in Schwanden im Jahr 2023 sind die Quartiere Plattenau und Herren in Schwanden zum Teil komplett zerstört worden. Zur Bewältigung des Naturereignisses hat die Gemeinde Glarus Süd sechs Teilprojekte lanciert. Die Gemeinde freut sich mitzuteilen, dass die Räumungs- und Abbrucharbeiten sowie Schutzbauten innerhalb der gesetzten Frist grösstenteils umgesetzt werden konnten.
Das erste der sechs Teilprojekte umfasst die Räumung des vom Murgang überführten Areals mit Abbruch der zerstörten Gebäude sowie die Erstellung des Schutzbauwerks. Als Schutzbauwerk wurde ein Murgangablagerungsplatz erstellt, der mit einem hohen Schutzdamm umfasst wurde. Der Schutzdamm stellt sicher, dass keine weiteren Rutschungen und Murgänge in die angrenzenden, bewohnten Gebiete fliessen. Dank des Schutzdamms werden die Risiken durch Naturgefahren im Siedlungsgebiet auf ein tragbares Mass reduziert. Am 11. März 2025 fand in Anwesenheit von Gemeinde- und Kantonsvertretern die Abnahme des Bauwerkes statt. «Das Bauwerk erfüllt nun die ihm zugeteilte Funktion, die Quartiere Plattenau und Herren sind vor weiteren Murgängen geschützt», erklärte Gemeindepräsident Hansruedi Forrer an der Medienorientierung vor Ort. Aufgrund des Befundes hat die Gemeinde entschieden, dass die Planungszone aufgehoben werden kann. Das Gebiet wird weiterhin überwacht, die Notfallplanung bleibt aktiv.
Die Schutzbauten werden auf ein 100-jährliches Ereignis ausgelegt. Die Abschluss- und Umgebungsarbeiten sind per Ende 2025 vorgesehen.
Weitere Teilprojekte auf Kurs
Mitte Februar 2025 haben die Bauarbeiten des Teilprojektes 4 «Umlegung Herrenstrasse und Werkleitungen» begonnen. Da Murgangablagerungsplatz und Schutzdamm im Bereich der ehemaligen Herrenstrasse liegen, müssen Strasse und Werkleitungen neu verlegt werden. Diese Verlegungsarbeiten sind mit den Bauarbeiten der Schutzbauten koordiniert und werden im 4. Quartal 2025 abgeschlossen.
Die provisorische Notbrücke über den Sernf wird Ende März, Anfang April 2025 entfernt. Während der Bauphase bleibt die Erreichbarkeit des Quartiers Herren via Plattenaustrasse gewährleistet.
Das Teilprojekt 3, «Erschliessung Niderental» wird an der Gemeindeversammlung im Juni 2025 der Stimmbevölkerung vorgelegt. Im Teilprojekt 2, «Umsiedlung und Umzonung» konnten mit den betroffenen Personen einvernehmliche Lösungen gefunden werden. Damit ist auch dieses Projekt auf Kurs.
Quartierverein gegründet
Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Gebietes Plattenau haben zur Bewältigung der Folgen den Quartierverein Plattenau gegründet. Als Teil der Aktivitäten für die Wiederherstellung der Umgebung wurde zusammen mit der OST – Ostschweizer Fachhochschule ein Gestaltungswettbewerb lanciert. Studierende des Lehrgangs Landschaftsarchitektur haben sich damit beschäftigt, wie das Quartier künftig aussehen könnte. Quartiervereinspräsident Jürg Hefti erklärte vor den Medienschaffenden, dass es neben der Instandstellung der vom Murgang betroffenen Immobilien auch um die Gestaltung der Aussenräume zwischen den Häusern gehe. Entsprechende Vorschläge zur Aussengestaltung wurden Ende Februar am Campus in Rapperswil-Jona vorgestellt.